Ehre Stolz Zitate
Den Bogen zu überspannen bringt keinen Nutzen. die Klinge scharf zu wetzen schadet dem Messer. Das Haus mit Gold und Edelsteinen zu füllen lockt die Diebe an. Auf Reichtum und Ehre stolz zu sein zieht das Unglück herbei. Sich zurückzuziehen, wenn das Werk vollbracht, ist des Himmels Weg und Ziel.
Laotse
Um Einfluß quält sich Stolz; der Geiz, daß Geld sich mehre;
Der Höfling im Palast dient schwer um Schein und Ehre!
Der Glückliche lebt sich; in seiner freien Brust,
Da ist sein Stolz, sein Ruhm, sein Reichtum, seine Lust!
Frei wollt ihr alle sein und fesselt euer Leben!
Kehrt zur Natur zurück, nur sie kann Frieden geben!
Siegfried August Mahlmann
Es kann die Ehre dieser Welt,
Dir keine Ehre geben;
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
Muß in dir selber leben.
Wenn's deinem Innersten gebricht
An echten Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt dir Beifall spricht,
Ist all dir wenig nütze.
Das flücht'ge Lob, des Tages Ruhm,
Magst du dem Eitlen gönnen,
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.
Theodor Fontane
Schätze nie die Zeit gering,
Wenn sie Unscheinbares bringt;
Denke, daß das kleinste Ding,
Wenn Dein Geist es tief durchdringt,
Nur an der Minute hing,
Die zum schnellen Schaffen zwingt.
Doch wenn flüchtig sie entging,
Eh' der Geist sie ganz empfing, –
Niemals dann den Preis erringt.
Darum handle unbedingt,
Wenn es in der Seele kling,
Mit der Willenskraft beschwingt.
Denn wer die Idee vollbringt,
Die dem Augenblick entspringt, –
Dem das Größte oft gelingt.
Siehst Dich dann von Ehr'...
Heinrich Martin
Gesinnung
Wie auch toll die Welt es treibe,
Wie auch alles sich verkehre,
Daß sich selbst er treu verbleibe,
Ist des Mannes Stolz und Ehre.
Was da glitzert, schillert, flimmert,
Staunend mag's der Markt begaffen,
Doch du sollst drum unbekümmert
Immer nur das Rechte schaffen.
Karl Egon Ritter von Ebert
Fort mit dem Ich
Fort mit dem Ich und seiner Kraft,
Gebeut die Liebe, fort damit!
Vor jenem Auge ziemet ihm
Daß es verstiebe; fort damit!
Nein, geize nach der Ehre nicht
Dir selber ewig gleich zu sein;
Wo ferne nur ein Schein davon
Zurückebliebe, fort damit!
Sich aufzulösen ist so schön
In ungemeßner Leidenschaft,
Und deiner Ichheit stolze Pracht
So trist und trübe; fort damit!
Zu Asche brenn' ein liebend Herz,
Und in die Lüfte streu's der Wind,
Beweisend aller Welt, wie groß
Die Macht der...
Georg Friedrich Daumer
Was heißt lieben?
»Sag' an, was nennst du lieben?« –
Von Sehnsucht umgetrieben,
Versunken ganz im andern,
Durch Stadt und Felder wandern, –
In langen, wachen Nächten
Mit Gott und Menschen rechten, –
Vom Kissen, dem vielheißen,
Die nassen Augen reißen, –
In tobendem Verlangen
Die leere Luft umfangen, –
Die Augen manchmal schließen,
Der Bilder zu genießen,
Die durch die Seele fließen, –
In langen grauen Tagen
Stumm, stolz die Pein ertragen –
Und dennoch nie verzagen
Und dennoch nie...
Felix Dahn