Die Quotes
Die Mediziner vertreten die Interessen der Patienten, die Pflegenden vertreten die Interessen der Patienten, die Krankenkassen vertreten die Interessen der Patienten, die Politiker vertreten die Interessen der Patienten, die Konsumentenorganisationen, die Gewerkschaften, die Kantone, die Medien, die Gerichte . . . kein Wunder, sind die Patienten so mächtig!
Gerhard Kocher
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne
Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne
Die liebt' ich einst alle in Liebeswonne.
Ich lieb' sie nicht mehr, ich liebe alleine
Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine;
Sie selber, aller Liebe Bronne,
Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne.
Heinrich Heine
Die Klage, sie wecket…
Die Klage, sie wecket
Den Toten nicht auf,
Die Liebe nur decket
Den Vorhang dir auf.
Man liebt und was immer
Das Leben belebt,
Mit fassenden Sinnen
Die Augen erhebt.
Das zarte Umfassen,
Es löst sich so bald,
Die Augen erblassen
Es stirbt die Gestalt.
Die Liebe, sie schicket
Die Klage ihr nach
Die Liebe, sie blicket
Den Toten bald wach.
Die Klage, sie wecket
Die Toten nicht auf,
Die Liebe nur decket
Das Leben dir auf.
Clemens Brentano
Die heilige Nacht
So ward der Herr Jesus geboren
Im Stall bei der kalten Nacht.
Die Armen, die haben gefroren,
Den Reichen ward's warm gemacht.
Sein Vater ist Schreiner gewesen,
Die Mutter war eine Magd.
Sie haben kein Geld nicht besessen,
Sie haben sich wohl geplagt.
Kein Wirt hat ins Haus sie genommen:
Sie waren von Herzen froh,
Daß sie noch in Stall sind gekommen.
Sie legten das Kind auf Stroh.
Die Engel, die haben gesungen,
daß wohl ein Wunder gescheh'n.
Da kamen die Hirten gesprungen
Und...
Ludwig Thoma
Die alten Wege
Möcht' die gleichen Wege gehen
wie die Jahre je zuvor.
Möchte wieder Zweige schneiden
und die vielen Freuden teilen,
die mir schenkte die Natur.
Möcht' mich wieder fallen lassen
in den weißen Sand am Meer.
Möchte wieder auf den Wellen
wie ein Segelboot hinschnellen
und so vieles andre mehr.
Möchte meine Lebensjahre,
meine Kindheit wiedersehn.
Nicht das Böse soll mich schrecken,
Freude soll es überdecken,
ich will nur das Schöne sehn!
Will die Tage noch genießen
mit der Lieder...
Otto Reinhards
Die kommenden Tage
Es weht ein Gespinst um die Brunnen der Nacht,
Drin flattern die Wünsche des Lebens,
Die einen so glühend, die andern so sacht
Im Dunkel erwacht –
Die Nornen sie wirken's und weben's.
Versunken in brütenden Gründen, was war,
Was sein wird, entbrodelt den Tiefen –
Es steigen die Stunden, es jüngt sich das Jahr,
Aufschimmert die Schar
Der Tage, die schattenhaft schliefen.
Nun schlürfen sie Blut an den Brüsten der Zeit,
Schon wiehert das Kampfroß der Frühe,
Der Hahn schlägt...
Karl Henckell
Die weißen Nebel
Die weißen Nebel umschwimmen den Morgenwald.
Der Wald, der sonst in Felder schaut,
Steht wie ein finster Haus aus Luft gebaut.
Die Blätter schleppen noch Tropfen und Grau,
Es regnet Nebel und regnet Tau.
Die Nebel umwaschen den Waldesrand,
Jedes Blatt wird eine gebadete Hand.
Gerade und senkrecht stehen die Eichen,
Die dem Morgen die eisernen Hände reichen.
Es öffnet der Morgen die Waldtore breit,
Und alle Wege sind sicher und weit.
Hell sieht Dein Auge die Ferne kommen,
Dein...
Max (Maximilian Albert) Dauthendey
Die Ermordung eines großen Politikers ist wie die Ermordung von Caesar immer von zwei Seiten beschattet, weswegen man dann stets auch große Probleme hat, die wahren Täter zu finden. Bei Caesar waren es zum einen die reichen Senatoren, die um ihren Wohlstand bei einem absolut herrschenden Diktator und Gott fürchteten, zum anderen die Schar um Brutus, die um die Freiheit und Demokratie des neuen Roms fürchtete ... Wer Kennedy auf dem Gewissen hat, wird wohl nie oder frühestens dann...
Wolfgang J. Reus
Die Seele ist wie der Wind, der über die Kräuter weht, wie der Tau, der über die Wiesen sich legt, wie die Regenluft, die wachsen macht. Desgleichen ströme der Mensch ein Wohlwollen aus auf alle, die da Sehnsucht tragen. Ein Wind sei er, der den Elenden hilft, ein Tau, der die Verlassenen tröstet. Er sei wie die Regenluft, die die Ermatteten aufrichtet und sie mit Liebe erfüllt wie Hungernde.
Hildegard von Bingen
Die Welt: Eine Wüste. Wer wird sie retten? Nicht die Generäle, nicht die Politiker, nicht die Technokraten! Die "Welt-Wüste" kann nur gerettet werden durch "Oase-Menschen". Menschen mit einem neuen Bewußtsein für die Werte, die uns durch den technisch-wissenschaftlichen Fortschritt geraubt wurden. Nicht andere Menschen, sondern veränderte Menschen. Menschen, die einfacher, zufriedener, menschlicher leben.
Mitten in der Wüste wächst die Oase.
Oase-Menschen machen keine...
Phil Bosmans
Die Idee der Gleichheit der Menschen ist eine im höchsten Sinne des Wortes germanische Idee. So großartig auch die Philosophien des Altertums in mancher anderer Beziehung sein mögen, zu diesem Prinzip haben sie sich in keiner Schule, in keinem Philosophen erhoben. Erst die germanischen Völker brachten sie der Weltgeschichte. Die germanischen Völker kannten, als sie die Welt eroberten, keine Kasten und keine Sklaverei, und eben darum haben sie die Welt erobert. Die Gleichheit der Staatsbürger...
Lorenz von Stein
Die Wahrheit liegt auf dem Platz. // Die Wahrheit liegt unter dem Platz. // Die Wahrheit ist doch gekauft. // Die Wahrheit ist unter den Platz verschoben worden. // Die Wahrheit hat sich mit Kriminellen eingelassen. // Die Wahrheit wurde ausgelassen. // Die Wahrheit hat stark nachgelassen. // Die Wahrheit hat das Unvorstellbare getan. // Die Wahrheit erregt die Gemüter durch zwei merkwürdige Elfmeter. // Die Wahrheit: hochriskant! Ein Leben im Rausch der Kohle. // So etwas passiert.
Elfriede Jelinek
Die vier meistformulierten Vorsätze der Führungskräfte für das neue Jahr: 1. mehr Zeit für die Gesundheit, 2. mehr Zeit für die Familie, 3. mehr Zeit für die Mitarbeiter, 4. mehr Zeit für die Weiterbildung. Die vier meistgebrochenen Vorsätze der Führungskräfte im vergangenen Jahr: 1. mehr Zeit für die Gesundheit, 2. mehr Zeit für die Familie, 3. mehr Zeit für die Mitarbeiter, 4. mehr Zeit für die Weiterbildung.
Franziska Friedl
Die Stunde schlug
Die Stunde schlug, und deine Hand
Liegt zitternd in der meinen,
An meine Lippen streiften schon
Mit scheuem Druck die deinen.
Es zuckten aus dem vollen Kelch
Elektrisch schon die Funken;
O fasse Mut und fliehe nicht,
Bevor wir ganz getrunken!
Die Lippen, die mich so berührt,
Sind nicht mehr deine eignen;
Sie können doch, solang du lebst,
Die meinen nicht verleugnen.
Die Lippen, die sich so berührt,
Sind rettungslos gefangen;
Spät oder früh, sie müssen doch
Sich tödlich...
Theodor Storm