Die Stunde schlug
Die Stunde schlug, und deine Hand
Liegt zitternd in der meinen,
An meine Lippen streiften schon
Mit scheuem Druck die deinen.
Es zuckten aus dem vollen Kelch
Elektrisch schon die Funken;
O fasse Mut und fliehe nicht,
Bevor wir ganz getrunken!
Die Lippen, die mich so berührt,
Sind nicht mehr deine eignen;
Sie können doch, solang du lebst,
Die meinen nicht verleugnen.
Die Lippen, die sich so berührt,
Sind rettungslos gefangen;
Spät oder früh, sie müssen doch
Sich tödlich heimverlangen.
Aktuelle Zitate
Am Abend sorgt nicht, daß eure Kinder beten; da lehrt's sich von selbst, zumal, wenn die Nacht recht schauerlich einbricht und schwere Wetterwolken sie bedrohen. Aber morgens ruft sie dazu, dann, wenn der Tag recht hell und strahlend aufgeht, und der Mensch, zumal der junge, sich mutig, kühn und unternehmend fühlt und kaum die Rückkehr des Abends befürchtet.
Friedrich Albert Franz Krug von Nidda