Bücher Zitate (Seite 11)
Ich kann überhaupt nicht begreifen, wie man hat glauben können, daß Gott durch Bücher und Geschichten zu uns spreche. Wem die Welt nicht unmittelbar eröffnet, , was sie für ein Verhältnis zu ihm hat, wem sein Herz nicht sagt, was er sich und andern schuldig ist, der wird es wohl schwerlich aus Büchern erfahren, die eigentlich nur geschickt sind, unsern Irrtümern Namen zu geben.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Vater ist entzückt: "Meine Tochter", sagt er, "hat niemals einen Roman gelesen." Aber er läßt sie ohne Aufsicht mit ihrem Bruder sprechen, der vom Gymnasium nach Hause kommt, oder gestattet es, daß sie sich mit ihren kleinen Freundinnen in ihr Zimmer einsperrt. Die schlimmsten Bücher liegen nicht in den Regalen der Büchereien. Sie kommen von der Straße und werden, in Unterkleidern und halblangen Röcken verborgen, eingeschmuggelt.
Paul Bourget
Etliche zwar hefften die Bücher zusammen so liederlich, daß die Blätter so bald abfallen, als die Blätter von einem Baum, denen die harte Herbstlufft den Rest gibt. Einige seynd wohl auch, theils aus Unerfahrenheit, theils aus Saumseligkeit, welche die Bögen versetzen und folgsam dem gantzen Buch ein Schad und Schand zufügen. Im übrigen seynd ohnegezweifelt sehr viel, ja die meisten Buchbinder, die nicht allein einen guldenen Schnitt zu machen wissen, sondern einen guldenen Wandel führen.
Abraham a Santa Clara
Für Kirche und Staat ist von größter Wichtigkeit, auf das Gebaren von Büchern so gut wie von Menschen ein wachsames Auge zu haben und sie danach einzuschränken, gefangen zu setzen und als Schuldig aufs strengste zu richten; denn Bücher sind nicht ganz leblose Dinge, sondern enthalten eine Nachkommenschaft in sich, die ebenso tatkräftig sein wird wie jene Seele, deren Nachkommenschaft sie sind.
John Milton