Alles Kommt Zurück Zitate
Tröste dich, die Stunden eilen,
und was all dich drücken mag,
Auch das Schlimmste kann nicht weilen,
und es kommt ein andrer Tag.
In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
ihren Weg zu dir zurück.
Harre, hoffe. Nicht vergebens
zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
und es kommt ein andrer Tag.
Theodor Fontane
Schaffe bis zum Höchsten! Wahre die Stille bis zum Völligsten! Alle Dinge mögen sich dann zugleich erheben. Ich schaue, wie sie sich wenden. Die Dinge in all ihrer Menge, ein jedes kehrt zurück zu seiner Wurzel. Rückkehr zur Wurzel heißt Stille. Stille heißt Wendung zum Schicksal. Wendung zum Schicksal heißt Ewigkeit. Erkenntnis der Ewigkeit heißt Klarheit. Erkennt man das Ewige nicht, so kommt man in Wirrnis und Sünde.
Dao-de-jing
Ohne Dich
Es kommt eine Zeit,
Von der dir nichts bleibt,
Wirst kaum wahrgenommen
Von all jenen Jungen.
Du hast sie gezeugt, geboren,
Hast sie an den Ohren gezogen,
Doch nun bleibst du zurück,
Sie lieben ihr Lebensglück,
Ohne Dich.
Fallout, du kannst gehen,
Man will dich nicht sehen,
Du bist nur noch peinlich,
Ach, sei nicht so kleinlich,
In diesem Leben, alter Tor,
Kommst du nicht mehr vor.
Horst Reiner Menzel
Von der Freundschaft
Eurer Freund ist die Antwort auf eure Nöte.
Er ist das Feld, das ihr mit Liebe besät und
mit Dankbarkeit erntet.
Und er ist euer Tisch und euer Herd.
Denn ihr kommt zu ihm mit eurem Hunger,
und ihr sucht euren Frieden bei ihm.
Wenn euer Freund frei heraus spricht,
fürchtet ihr weder das "Nein" in euren Gedanken,
noch haltet ihr mit dem "Ja" zurück.
Und wenn er schweigt, hört euer Herz nicht auf,
dem seinen zu lauschen;
Denn in der Freundschaft werden alle...
Khalil Gibran
Stille des Herbstes
Im Herbste kommen der Wiese die Herbstzeitlosen
und mir die Lieder,
die lieben Kinder der Melancholie,
die dämmernden Lampen im Nebel blühn wieder,
sanft dunkelt das tiefe Zuhause gebrochener Lüfte,
die Landschaft am Lethe,
der Sommer verwelkt, und Verträumung
füllt Gärten des Himmels, balsamische Beete.
Wie einer, der heimkehrt, nachdenksam verweilt
sich das Jahr in den Räumen der Stunden,
in diesem Meer, dieser Stille von Schilf
voller Weite, in der sich die Wasser...
Albin Zollinger
Wohin ist die Freiheit gegangen? In alle vier Winde. / Und die Demokratie? Vor die Hunde in den Knast. - Wohin ist die Hoffnung gegangen? In die Verfassung. / Und die Enttäuschung? In ihre Auslegungen. - Wer hört die Gerechtigkeit an? Wo soll sie wohnen? / Wann kommt die Freiheit zurück? Wem wird sie geopfert? - Wohin sind die Fragen gegangen? Zu den Scheren. / Was haben sie gebracht? Nichts als Papier. - Wohin sind die Antworten gegangen? / Zu den Maschinenpistolen. / Was haben sie gebracht?...
Erich Fried
Ich begann . . . in meinen Gedanken der Zeit eine Form zu geben: Ich stellte sie mir vor wie etwas Sichtbares, in etwa als einen Stapel übereinandergelegter flüssiger Folien. Man schaut dann nicht zurück in die Zeit, sondern hinab durch sie, wie durch Wasser. Manchmal kommt eine Sache an die Oberfläche, manchmal eine andere, manchmal gar nichts. Aber alles ist immer da, nichts verschwindet.
Margret Atwood