Wie geht es in der Ehe zu? Nach kurzer Zeit merkt zuerst der eine Partner, daß er hereingefallen ist; welch himmelschreiende Treulosigkeit! Aber im Lauf der Zeit kommt der andere Parner zum selben Resultat; und nun wird eine Neutralität arrangiert, in der die beiderseitige Untreue mit Zufriedenheit und Vergnügen verrechnet wird. So hat man die Sache hinter sich, denn eine Scheidung wäre mit zu großen Schwierigkeiten verbunden.
Sören Aabye KierkegaardAktuelle Zitate
Uns quält ein Übel, das uns betroffen, nicht so sehr, als der Gedanke an die Umstände, durch die es hätte abgewendet werden können; daher nichts wirksamer zu unserer Beruhigung ist als das Betrachten des Geschehenen aus dem Gesichtspunkte der Notwendigkeit, aus welchen alle Zufälle sich als Werkzeuge eines waltenden Schicksals darstellen und wir mithin das eingetretene Übel als durch den Konflikt innerer und äußerer Umstände unausweichbar herbeigezogen erkennen, also der Fatalismus.
Arthur Schopenhauer
Demosthenes wurde einst gefragt, welches das erste und wichtigste Erfordernis der Beredsamkeit sei, er antwortete darauf: es sei der Vortrag. Auf die Frage, welches das zweite Hauptstück der Redekunst sei, antwortete er abermals: der Vortrag; auf die Frage, welches das dritte, gab er dieselbe Antwort. Es sei nicht bloß das erste, sondern das einzige Erfordernis, schien er damit sagen zu wollen.
Adam Heinrich Müller, Ritter von Nitterdorf