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Rudolf Baumbach – Biografie
deutscher Dichter und Naturwissenschaftler
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Zitate
Der Mond
guten Abend, du Rundgesicht,
Hüter der weidenden Sterne,
Nächtlicher Langfinger Arbeitslicht,
Heimlicher Liebe Laterne!
Hast mir so oft zum Stelldichein
Still und verschwiegen geleuchtet,
Sahest mit himmlischer Milde drein,
Wenn ich dir reuig gebeichtet.
Habe an dir in Gram und Leid
Stets einen Tröster gefunden,
Oft auch bist du zur rechten Zeit
Hinter den Wolken verschwunden.
Gälte ich etwas bei dem, der thront
Über den rollenden Welten,
Wollt' ich dir gerne, du treuer Mond,
All'...
Rudolf Baumbach
Scheiden
Fahr' wohl, mein Lieb, der Morgen graut,
Fahr' wohl, wir müssen uns trennen.
Das Scheiden ist ein bitt'res Kraut,
Von heißen Tränen ist's betaut,
Und seine Blätter brennen.
Es sprießen Blumen ohne Zahl,
Wo Minne und Jugend werben.
Wo zwei in stummer Herzensqual
Beisammensteh'n zum letzten Mal,
Die Gräser und Blumen sterben.
Schau mich noch einmal lächelnd an,
Das will ich zum letzten bitten.
Du hast mir viel zu Lieb' gethan,
Die Welt hat's nicht gelitten.
Dort drüben am Bach eine...
Rudolf Baumbach
Guter Rat
Daß dir die Lieb versagt dein Schatz,
Ist weder schön noch recht,
Doch schimpf' nicht wie im Rohr der Spatz
Darum aufs ganze Geschlecht.
Und spring auch nicht in einen See
Vor lauter Gram und Pein.
Viel besser ist für Liebesweh
Als schnödes Wasser der Wein.
Geschwind die Kanne herab vom Brett!
Schau, golden rinnt's vom Spund.
Dein Leid ist tiefer nicht, ich wett',
Als deines Bechers Grund.
Rudolf Baumbach
Heute ist heut
Was die Welt morgen bringt,
Ob sie mir Sorgen bringt,
Leid oder Freud?
Komme, was kommen mag,
Sonnenschein, Wetterschlag,
Morgen ist auch ein Tag,
Heute ist heut!
Wenn's dem Geschick gefällt,
Sind wir in alle Welt
Morgen zerstreut!
Drum laßt uns lustig sein!
Wirt, roll' das Faß herein!
Madel, schenk ein, schenk ein!
Heute ist heut!
Ob ihren Rosenmund
Morgen schön Hildegund
Anderen beut –
Darnach ich nimmer frag',
Das schafft mir keinen Plag',
Wenn sie mich heut nur mag
Heute...
Rudolf Baumbach
Besser wenig als nichts
Auf dem Feldweg den hemmenden Stein
Schieb' ich zur Seite,
Daß, wer pilgert hinter mir drein,
Sicherer schreite.
Leider hemmen den Wanderlauf
Steine noch viele.
Nimmer, läs' ich sie sämtlich auf,
Käm' ich zum Ziele.
Sitzt ein Bettler mit bleichem Gesicht
Hungernd am Raine -
Alle Thränen trocknest du nicht;
Trockne die eine.
Rudolf Baumbach
Warnung
Ich denke zurücke
Und werde zum Kind.
Da sitzt mit der Krücke
Die Ahne und spinnt.
Sie zupft ihren Rocken
Und warnend sie spricht:
"Wenn Buben dich locken,
So folg' ihnen nicht!"
Schon längst schloß der Alten
Die Lippen der Tod.
Ich habe gehalten
Getreu ihr Gebot,
Und ward doch in Gruben
Gelockt und umgarnt. –
Ich war nur vor Buben,
Nicht Mädeln gewarnt.
Rudolf Baumbach
Angeführt
Daß sie mich betrogen
Und mir vorgezogen
Einen Andern, ist nichts neues mehr.
Hätt's vergeben können,
Sie dem Andern gönnen,
Wenn's nur nicht ein solcher Trottel wär'.
Meinen Wanderstecken
Hol' ich aus der Ecken,
Und mein Riemenschuh ist bald geschnürt.
Leichtes Bündel trag' ich,
Aus dem Sinn mir schlag' ich,
Die mich an der Nase hat geführt.
Klageweib vorm Spittel
Saß im grauen Kittel.
Einen Heller ich der Alten gab.
»Treulos ward die Meine:
Klage du und weine,
Weil ich selbst...
Rudolf Baumbach