Ein Frühlingswind
Mit diesem Wind kommt Schicksal; laß, o laß
es kommen, all das Drängende und Blinde,
vor dem wir glühen werden –: alles das.
(Sei still und rühr dich nicht, daß es uns finde.)
O unser Schicksal kommt mit diesem Winde.
Von irgendwo bringt dieser neue Wind,
schwankend vom Tragen namenloser Dinge,
über das Meer her was wir sind.
…. Wären wirs doch. So wären wir zuhaus.
(Die Himmel stiegen in uns auf und nieder.)
Aber mit diesem Wind geht immer wieder
das Schicksal riesig über uns hinaus
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 4. Dezember 1875
- Gestorben: 29. Dezember 1926
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Mache, daß ich so fest vereinigt werde mit Dir:
Wie ein Siegel mit dem Briefe, daß, wenn man das Siegel
herunterhaben will, man den Brief mit zerreißen muß;
daß, wenn ich von Dir getrennt werden sollte,
man uns eben zerreißen müßte,
daß uns auch kein Todesbann ewiglich mehr trennen kann.
So setze mich einmal auf Dein Herz!
So nimm mich auf Deinen Arm!
Umfasse mich nicht nur, sondern halte mich!
Grabe dich ein! Bleibe hängen!
Laß mich nicht wieder los!
Hugo von Hofmannsthal