Erstaunlich, wie unberührt Adorf von blasierter Schauspieler-Eitelkeit geblieben ist. Bei ihm gibt's kein: "Wissen Sie, als ich den Othello gab . . ." Immer ist er bereit, auf dem Teppich zu bleiben und offen zu sein, ob beim Frühstück oder beim Abendmahl weit nach Mitternacht. Er will wohl immer sein Bestes geben - und dazu gehören bei einem Klugen auch die eigenen Negativseiten. Der Adorf ist jedenfalls kein Neurotiker des schönen Scheins als Rampenlicht fürs liebe Ego. Die Tonbandabschrift der Gespräche ergab Buchformat - das Kondensieren dauerte länger als das ganze Interview.
PlayboyAktuelle Zitate
Parabeln und Rätsel
Die sechs Geschwister, die freundlichen Wesen,
Die mit des Vaters feuriger Gewalt
Der Mutter sanften Sinn vermählen,
Die alle Welt mit Lust beseelen,
Die gern der Freude dienen und der Pracht,
Und sich nicht zeigen in dem Haus der Klagen,
Die Farben sinds, des Lichtes Kinder und der Nacht.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Juninacht
Sterne künden die Nacht.
Glänzend wie Schwanengefieder
senkt sie zur Erde sich nieder.
Liebchen habe nun acht!
Rings wie Nebel empor
heben sich Zaubergestalten.
Nymphen jetzt Zwiegespräch halten,
zärtlich seufzend im Rohr.
Oberon ruft zum Tanz;
Elfen umfangen sich lüstern.
Horch, in den Zweigen das Flüstern!
Sieh, im Grase der Glanz!
Mohn blüht feurig im Korn,
wo sie im Reigen sich drehen.
Schleier wie Spinngeweb weben
früh an Distel und Dorn.
Tauiger Hauch küßt wach
blühende Rosen...
Theobald Nöthig