Paul Verlaine Zitate über ich
Französischer Dichter 30. März, 1844 – 8. Januar, 1896
Paul Verlaine Zitate in EnglischPaul Verlaine Zitate auf Französisch
Paul Verlaine Zitate auf Russisch
Zitieren Sie diese Seite: Zitieren
Zitate
Ich fühle im Murmeln verborgen
Die zarten, vergangenen Stimmen;
Im Scheine der Klänge verschwimmen
Blasse Liebe und künftiger Morgen.
Und mein Herz, meine Seele erzittern
wie im zweiten Gesichte zu leben,
Und bang durch die Dämmerung schweben
Die erstorbenen Klänge der Zithern.
O den einsamen Tod nun zu sehen –
Wie schnell, bange Lieb', sind entschwunden
Dieses Lebens schwankende Stunden!
Ach! In dieser Schaukel vergehen!
Paul Verlaine
Auf irren Pfaden ohne Ende
Schritt ich dahin in banger Qual,
Mich führten deine lieben Hände.
Ich sah am Horizont, daß fahl
Ein schwacher Schein der Hoffnung glimme,
Dein Auge war der Morgenstrahl.
Ermut'gend durch die Nacht, die schlimme,
Kam nur der eig'nen Schritte Klang:
Geh weiter! sagte deine Stimme.
Mein Herz, so düster und so bang,
Es weinte still in bitt'rem Leide,
Die Liebe, die den Sieg errang
Hat uns geeint in sel'ger Freude!
(Übertragen von Graf Wolf von Kalckreuth)</em>
Paul Verlaine
Letzte Hoffnung
Am Kirchhof steht ein Baum alleine
In seiner jungen Herrlichkeit.
Ihn pflanzt kein hergebrachtes Leid, –
Sanft neigt er sich dem schlichten Steine.
Im Sommer wie im Winter singt
Ein Vöglein auf dem Baum, wie klingt
So zart der Schmerz der treuen Töne.
Der Vogel und der Baum sind wir,
Du das Gedenken, ich die Ferne.
Der einst'gen Tage, mild wie Sterne –
Ach lebt ich noch zu Füssen dir!
Ach leben, leben! Meine Schöne,
Das kalte Nichts besiegte mich,
Doch leb ich dir im...
Paul Verlaine
Ruhe
(übers. v. Richard Dehmel)
Ein großer schwarzer Traum
legt sich auf mein Leben;
alles wird zu Raum,
alles will entschweben.
Ich kann nichts mehr sehn,
all das Gute, Schlimme;
kann dich nicht verstehn,
o du trübe Stimme.
Eine dunkle Hand
schaukelt meinen Willen;
glättet mein Gewand,
still im Stillen.
Paul Verlaine
Ein Schlaf mit großem Falle
Fällt über mein Sein:
Alle Hoffnung, schlummere ein,
Schlummert ein, Wünsche alle!
Nichts seh ich mehr recht
Und kann nichts mehr geben
Auf Gut oder Schlecht ...
O, das trübe Leben!
Eine Wiege ist mein Wille,
Den tief im hohlen Grab
Eine Hand schaukelt auf und ab:
Stille, stille!
Paul Verlaine
Herbstlied
In Seufzerlauten
schluchzen die Lauten
des Herbstes her,
verwunden mein Herz
mit dumpfem Schmerz
eintönig, schwer.
So fahl drückt die Runde,
als ob meine Stunde
schlagen will;
ich denke zurück
an verlorenes Glück
und weine still.
Und ich irre blind
im wilden Wind ...
er treibt mich matt
hin und her
wie im Sturmesmeer
ein welkes Blatt.
(übersetzt von Franz Evers)
Paul Verlaine
Wahrlich ich bin von Leid zerfetzt,
vertrieben, wie ein Wolf gehetzt,
der matt ward von dem wilden Jagen,
aus Schutz und Ruhe aufgestört,
ein flüchtig Tier, in das empört
die Meuten ihre Zähne schlagen.
Der Haß, der Neid, das Geld: wie gut
sie hetzen können! wie voll Wut
die Spürhunde mich scharf umlauern!
Das währt schon monde-, jahrelang;
mein Mittagbrot verzehr' ich bang,
mein Abendbrot mit Schreck und Schauern.
Doch in der Heimat rauhem Tann
da fällt mich noch ein Hetzhund an:
der Tod –...
Paul Verlaine
Du, Kind, glaubst an den Kaffeegrund,
Aufs Lottospiel verläßt du dich:
An deine Augen glaube ich.
An Unglückstage, Märchen und
An Träume glaubst du, die nicht trügen,
Ich glaub allein an deine Lügen.
An Gott glaubst du ganz wesenlos,
Du weißt, daß man zu Heil'gen fleht,
Für jeden Kummer ein Gebet.
Ich glaube an die Stunden bloß,
Die blau und rosig mir erblühen
In unsrer blassen Nächte Glühen.
Und alles dieses glaube ich
So fest und unerschütterlich,
Daß ich nur lebe noch für dich.
Paul Verlaine
Mein vertrauter Traum
Ich träume wieder von der Unbekannten,
Die schon so oft im Traum vor mir gestanden.
Wir lieben uns, sie streicht das wirre Haar
Mir aus der Stirn mit Händen wunderbar.
Und sie versteht mein rätselhaftes Wesen
Und kann in meinem dunklen Herzen lesen.
Du fragst mich: Ist sie blond? Ich weiß es nicht.
Doch wie ein Märchen ist ihr Angesicht.
Und wie sie heißt? Ich weiß es nicht. Doch es klingt
Ihr Name süß, wie wenn die Ferne singt –
Wie eines Name, den du Liebling...
Paul Verlaine
Beliebte Autor
Verwandte Autoren
-
AP
Alexander Pope Dichter
-
Alphonse de Lamartine Dichter
-
Angelus Silesius Dichter
-
Friedrich von Schlegel Dichter
-
GT
Georg Trakl Dichter
-
GG
Giacomo Graf Leopardi Dichter
-
HW
Henry Wadsworth Longfellow Dichter
-
KG
Khalil Gibran Dichter
-
RB
Robert Browning Dichter
-
Walt Whitman Dichter