Nachtwind
Es hat der Nachtwind
mich gestreichelt,
ich stand am Meer
und dachte, es seist Du.
Es schien der Mond
mit weißem Licht,
die Welle kam
und deckte alles zu.
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Zur Osterzeit
Ist das ein Ostern! – Schnee und Eis
hielt noch die Erde fest umfangen;
frostschauernd sind am Weidenreis
die Palmenkätzchen aufgegangen.
Verstohlen durch den Wolkenflor
blitzt hie und da ein Sonnenfunken –
es war, als sei im Weihnachtstraum
die schlummermüde Welt versunken.
Es war, als sollten nimmermehr
ins blaue Meer die Segel gehen, –
im Park ertönen Finkenschlag,
und Veilchenduft das Tal durchwehen. –
Und dennoch, Seele, sei gewiß:
Wie eng sich auch die Fesseln...
Clara Müller-Jahnke