Traum durch die Dämmerung
Weite Wiesen im Dämmergrau;
Die Sonne verglomm, die Sterne ziehn;
Nun geh ich zu der schönsten Frau,
Weit über Wiesen im Dämmergrau,
Tief in den Busch von Jasmin.
Durch Dämmergrau in der Liebe Land;
Ich gehe nicht schnell, ich eile nicht;
Mich zieht ein weiches, samtenes Band
Durch Dämmergrau in der Liebe Land,
In ein blaues, mildes Licht.
Aktuelle Zitate
So unwahrscheinlich es klingt, wäre es doch möglich, daß zu den wichtigsten Anstößen, die Kant zu seiner Leistung gedrängt haben, seine organischen Eigenheiten oder Unzulänglichkeiten gehört haben. Die außerordentliche Empfindlichkeit seines Organismus tat sich sehr deutlich kund in der verwunderlich peniblen Organisation seiner Lebensführung, die in vielerlei Hinsicht abnorm war. Kants Lebensangst, seine Unfähigkeit, mit der sexuellen Frage fertigzuwerden, seine auffällige Eingeschränktheit,...
Manès Sperber
Winterreise
Wie durch so manchen Ort
Bin ich nun schon gekommen,
Und hab’ aus keinem fort
Ein freundlich Bild genommen.
Man prüft am fremden Gast
Den Mantel und den Kragen,
Mit Blicken, welche fast
Die Liebe untersagen.
Der Gruß trägt so die Spur
Gleichgültig-offner Kälte,
Daß ich ihn ungern nur
Mit meinem Dank vergelte.
Und weil sie in der Brust
Mir nicht die Flamme nähren,
So muß sie ohne Lust
Sich in sich selbst verzehren.
Da ruf’ ich aus mit Schmerz,
Indem ich fürbaß wandre:
Man hat nur...
Christian Friedrich Hebbel