Zitate
Ich bin... .
Ich bin.
Ich habe
die Welt verändert.
Der Wind faucht
mir ins Gesicht.
Ich fauche zurück.
Ich habe
die Welt verändert.
Weltenbrand
stürzt auf mich ein.
Doch ich bleibe standhaft,
wie der tapfere Zinnsoldat.
In lodernen Flammen
werde ich zur Asche.
Ich habe
die Welt verändert.
Ich war.
Ich habe
die Welt verändert.
Manfred Schröder


Die letzte Reise
Ein Rabe kommt geflogen;
im Schnabel einen Brief.
Raben bringen schlechte Kunde
und ich erschrecke tief.
Warum keine and'rer Vogel?
Warum die Lerche nicht?
Der Rabe setzt sich nieder,
zu mir im Dämmerlicht.
Des Rabes Blick ist dunkel;
ich nehm den Brief zur Hand.
Und öffne ihn behutsam;
der Rab' schaut unverwandt.
Ein Billet für eine Reise;
auch ein Zettel liegt anbei.
Darauf steht geschrieben,
daß dies die letzte Reise sei.
Der Rabe scheint zu lächeln
und nickt mir...
Manfred Schröder
Manchmal des Abends...
Manchmal,
zur Abendstunde,
wenn Fremde
um ein Nachtquartier
bitten,
klopft es auch
an meine Türe.
Doch,
wenn ich sie öffne,
sehe ich niemanden.
Und keine Stimme
spricht zu mir.
Bin ich blind?
Sind meine Ohren
verschlossen,
wie eine Pforte
mit tausend Riegeln?
Und warum
schließe ich wieder
leichten Herzens
die Türe?
Manfred Schröder
An die Geliebte
Wäre ich eine Kerze,
ich würde dir den dunklen Pfad erleuchten.
Wäre ich eine Türe,
sie stünde dir immer offen.
Wäre ich ein Schwert,
du wärest meine Scheide.
Wäre ich dein Büstenhalter,
du hättest es nicht so schwer.
Wäre ich ein Scheich,
ich würde den Harem deinetwegen auflösen.
Wäre ich der Winter,
ich möchte in denen Armen dahinschmelzen.
Wäre ich ein Nichts,
du wärest mein Alles.
Manfred Schröder