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Hautnah
Bleich fisteln sie ins Kirchenschiff hinein:
„Hautnah muß stets so fern wie möglich sein!“
Gewandelt haben glücklich sich die Zeiten.
Weit wurde nach und nach der Liebe Raum,
In dem sich Freude und auch Lust bereiten
Die Liebenden in ihrem wundervollen Traum. –
Da kommt mit Geist und Witz erfüllt
der Philosoph gekrochen.
Ein Freund der Frauen ist er in der Tat.
Er hat die Lunte nämlich schon von fern gerochen.
Man höre, was er messerscharf zu sagen hat:
„Was wähnet ihr? Hautnah sei...
Ruedi Berger
Ich glaube, daß die Zeit der volkstümlichen Musik endgültig zu Ende geht. Das, was beispielsweise im ´Musikantenstadl´ geboten wird, ist Unterhaltung für ältere Menschen. Wobei ich natürlich nichts gegen jene Generation habe, die diesen Staat aus den Trümmern aufgebaut hat. Aber wir wollen unverwechselbar sein und eine Gruppe, die allen Generationen etwas bietet.
Peter Steinlechner
Wilde Ehe!
Sie leben in ›wilder Ehe‹,
So sagt des Volkes Mund;
Darob schreitet Ach und Wehe
Der Pharisäer Bund!
Ihr Herz ist rein und heilig,
Wie man sie auch verdammt;
Sie habens nur nicht eilig
Mit ihrem Standesamt!
Doch bei dem Paar da drüben,
Das kirchlich einst getraut,
Da schallt es oft von Hieben,
Da tönt das Fluchen laut.
Da zittern Weib und Kinder,
Vom Ehgemahl bedroht:
Sie fürchten von dem Sünder
Fast täglich ihren Tod!
Nun sagt mir, welche Ehe
Von beiden wirklich ›wild‹?
Die auf...
Hermann Roller
Die Tragik des Gedankens, Meinung zu werden, erlebt sich am schmerzlichsten in den Problemen des erotischen Lebens. Das geistige Erlebnis läßt hier Reue zurück, wenn es jene ermuntert, die bestenfalls Recht haben können. Und so mag es gesagt sein: Jedes Frauenzimmer, das vom Weg des Geschlechts in den männlichen Beruf abirrt, ist im Weiblichen echter, im Männlichen kultivierter als die Horde von Schwächlingen, die es im aufgeschnappten Tonfall neuer Erkenntnisse begrinsen und die darin nur...
Karl Kraus