Wilde Ehe!
Sie leben in ›wilder Ehe‹,
So sagt des Volkes Mund;
Darob schreitet Ach und Wehe
Der Pharisäer Bund!
Ihr Herz ist rein und heilig,
Wie man sie auch verdammt;
Sie habens nur nicht eilig
Mit ihrem Standesamt!
Doch bei dem Paar da drüben,
Das kirchlich einst getraut,
Da schallt es oft von Hieben,
Da tönt das Fluchen laut.
Da zittern Weib und Kinder,
Vom Ehgemahl bedroht:
Sie fürchten von dem Sünder
Fast täglich ihren Tod!
Nun sagt mir, welche Ehe
Von beiden wirklich ›wild‹?
Die auf der sittlichen Höhe,
Oder die, die staatlich gilt??
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Einem ›Tondichter‹
Du bist, ein jeder nimmt drauf Gift,
Das Teekind aller alten Vetteln
Und auch, was deine Kunst betrifft,
Gerecht in allen Modesätteln.
Uns fasziniert nicht nur dein Name,
Du spielst wahrhaftig mit Talent –
Zumal dein Lieblingsinstrument,
Das goldne Kalbfell der Reklame.
Hermann Oscar Arno Alfred Holz