Gotthold Ephraim Lessing Zitate über ich
Deutscher Kritiker, Dramatiker, Dichter 22. Januar, 1729 – 15. Februar, 1781
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Zitate
Die eheliche Liebe
Klorinde starb, sechs Wochen drauf
Gab auch ihr Mann das Leben auf.
Und seine Seele nahm aus diesem Weltgetümmel
Den pfeilgeraden Weg zum Himmel.
"Herr Petrus!" rief er. "Aufgemacht!"
"Wer da?" — "Ein wackrer Christ."
"Was für ein wackrer Christ?"
"Der manche Nacht,
Seitdem die Schwindsucht ihn aufs Krankenbette brachte,
In Furcht, Gebet und Zittern wachte.
Mach bald!" Das Tor wird auf getan.
"Ha, ha! Klorindens Mann!
Mein Freund", spricht Petrus, "nur...
Gotthold Ephraim Lessing
Die Küsse
Ein Küßchen, das ein Kind mir schenket,
Das mit dem Küssen nur noch spielt,
Und bei dem Küssen noch nichts denket,
Das ist ein Kuß, den man nicht fühlt.
Ein Kuß, den mir ein Freund verehret,
Das ist ein Gruß, der eigentlich
Zum wahren Küssen nicht gehöret:
Aus kalter Mode küßt er mich.
Ein Kuß, den mir mein Vater giebet,
Ein wohlgemeinter Segenskuss,
Wenn er sein Söhnchen lobt und liebet,
Ist etwas, das ich ehren muß.
Ein Kuß von meiner Schwester Liebe
Steht mir als Kuß nur so weit...
Gotthold Ephraim Lessing
Die Faulheit
Fleiß und Arbeit lob' ich nicht.
Fleiß und Arbeit lob' ein Bauer.
Ja, der Bauer selber spricht,
Fleiß und Arbeit wird ihm sauer.
Faul zu sein, sei meine Pflicht;
Diese Pflicht ermüdet nicht.
Bruder laß das Buch voll Staub.
Willst du länger mit ihm wachen?
Morgen bist du selber Staub!
Laß uns faul in allen Sachen,
nur nicht faul zu Lieb und Wein,
nur nicht faul zur Faulheit sein.
Gotthold Ephraim Lessing
Die Vorspiele der Versöhnung
Korinne schwur, mich zu vergessen:
Und doch kann sie mich nicht vergessen.
Wo sie mich sieht, und wo sie kann,
Fängt sie auf mich zu lästern an.
Doch warum tut sie das? Warum erhitzt sie sich?
Ich wette was, noch liebt sie mich.
Ich schwur, Korinnen zu vergessen:
Und doch kann ich sie nicht vergessen.
Wohin ich seh, und wo ich kann,
Fang ich mich zu entschuld'gen an.
Doch warum tu ich das? und warum schweig' ich nie?
Ich wette was, noch lieb ich sie.
Gotthold Ephraim Lessing
Ihr Wille und sein Wille
Er: Nein, liebe Frau, das geht nicht an:
Ich muß hier meinen Willen haben.
Sie: Und ich muß meinen haben, lieber Mann.
Er: Unmöglich!
Sie: Was? nicht meinen Willen haben?
Schon gut! So sollst du mich in Monatsfrist begraben.
Er: Den Willen kannst du haben.
Gotthold Ephraim Lessing
Kleine Schöne, küsse mich.
Kleine Schöne, schämst du dich?
Küsse geben, Küsse nehmen,
Darf dich jetzo nicht beschämen.
Küsse mich noch hundertmal!
Küß und merk der Küsse Zahl.
Ich will dir, bei meinem Leben!
Alle zehnfach wiedergeben,
Wenn der Kuß kein Scherz mehr ist,
Und du zehn Jahr älter bist.
Gotthold Ephraim Lessing
Die Namen
Ich fragte meine Schöne:
Wie soll mein Lied dich nennen?
Soll dich als Dorimene,
Als Galathee, als Chloris,
Als Lesbia, als Doris
Die Welt der Enkel kennen?
Ach! Namen sind nur Töne:
Sprach meine holde Schöne.
Wähl' selbst. Du kannst mich Doris
Und Galathee und Chloris
Und – wie du willst, mich nennen;
Nur nenne mich die Deine.
Gotthold Ephraim Lessing
Der Wunsch
Wenn ich, Augenlust zu finden,
Unter schattig kühlen Linden
Schielend auf und nieder gehe
Und ein häßlich Mädchen sehe,
Wünsch' ich plötzlich blind zu sein.
Wenn ich, Augenlust zu finden,
Unter schattig kühlen Linden
Schielend auf und nieder gehe
Und ein schönes Mädchen sehe,
Möcht' ich lauter Auge sein.
Gotthold Ephraim Lessing
Sein Glück für einen Apfel geben, o Adam, welche Lüsternheit! Statt deiner hätt' ich sollen leben, so wär' das Paradies noch heut. - Wie aber, wenn alsdann die Traube die Probefrucht gewesen wär'? Wie da, mein Freund? - Ei nun, ich glaube - das Paradies wär' auch nicht mehr.
Gotthold Ephraim Lessing
Lob der Faulheit
Faulheit, endlich muß ich dir
Auch ein kleines Loblied bringen!
O! ... Wie ... sauer ... wird es mir
Dich nach Würde zu besingen!
Doch ich will mein Bestes tun:
Nach der Arbeit ist gut ruhn.
Höchstes Gut, wer dich nur hat,
Dessen ungestörtes Leben. . .
Ach! ... ich gähn! ... ich ... werde matt.
Nun, so magst du mir's vergeben,
Daß ich dich nicht singen kann:
Du verhinderst mich ja dran.
Gotthold Ephraim Lessing
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