Der Geschichtsforscher
Ich gehe mit meinem Kober
Und meinem Hakenstab,
Und wo von Mist ein Schober,
Setz ich die Bürde ab.
Da wird geforscht, zerstochen
Der Kehricht weit und tief,
Ob irgend ein Abfall, ein Knochen
sich etwa hinein verlief.
Und was ich da gefunden,
Trag ich vergnügt nach Haus
Und sied in einsamen Stunden
Manch schöne Notiz heraus.
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: österreichischer
- Geboren: 15. Januar 1791
- Gestorben: 21. Januar 1872
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Die ganze Art, wie ein Mensch während seines vollen Lebens, seiner blühenden Kraft an den Tod denkt, ist freilich sehr sprechend und zeugnisgebend für das, was man seinen Charakter nennt; aber die Stunde des Sterbens selber, seine Haltung auf dem Totenbette ist fast gleichgültig dafür.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Die scheinheiligen Dichter
Ihr kalten Heuchler, sprecht von den Göttern nicht!
Ihr habt Verstand! ihr glaubt nicht an Helios,
Noch an den Donnerer und Meergott;
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Und ist ein großes Wort vonnöten,
Mutter Natur! so gedenkt man deiner.
Johann Christian Friedrich Hölderlin