Aufschrei
Was ich getan, das läßt sich nicht bessern,
Es läßt das Gewissen sich nicht verwässern.
Ich stehe schuldlos vor meinem Verstand
Und fühle des Schicksals zermalmende Hand.
Der Mut versiegt, es wachsen die Schmerzen,
Und öd' und trostlos wird es im Herzen.
Ich bin verstoßen, ich bin verdammt,
Ringsher von Rachegluten umflammt.
Wenn jetzt mich Irrsinn lindernd umfinge,
Wenn ich verkappt in den Himmel ginge!
Verschlossen ward mir die Seligkeit,
Ich schlich mich ein im Schellenkleid.
Was ich begangen, läßt sich nicht sühnen.
man schätzt den Klugen, man preist den Kühnen,
Allein das Herz, das Herz in der Brust
Ist sich unendlicher Schuld bewußt.
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dramatiker
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 24. Juli 1864
- Gestorben: 9. März 1918
Verwandte Autoren
Themen
Aktuelle Zitate
Es gibt immer Zeiten in jedem menschlichen Leben, in welchen uns der Glaube an übersinnliche Dinge einfach unmöglich vorkommt; aber auch andere glücklicherweise, in denen der Glaube an Gott und an seine historische Erscheinung in Christus uns so einfach erscheint, wie die Tatsache unseres Lebens und Atems.
Carl Hilty
Denn ein Mann von richtiger Einsicht unter den Betörten gleicht dem, dessen Uhr richtig geht in einer Stadt, deren Turmuhren alle falsch gestellt sind. Er allein weiß die wahre Zeit: Aber was hilft es ihm? Alle Welt richtet sich nach den falsch zeigenden Stadtuhren; sogar auch die, welche wissen, daß seine Uhr allein die wahre Zeit angibt.
Arthur Schopenhauer
Die Natur rüstete das weibliche Geschlecht zur Liebe, nicht zu Gewalttätigkeiten aus. Es soll Zärtlichkeit, nicht Furcht erwecken; nur seine Reize sollen es mächtig machen, nur durch seine Liebkosungen soll es herrschen, und soll nicht mehr beherrschen wollen, als es genießen kann.
Gotthold Ephraim Lessing