Wörter hat jeder Halunke, doch Sätze sind das Tor zur Unsterblichkeit. Ob man's glaubt oder nicht: Jeder deiner Sätze ist absolut nötig, zum Verrücktwerden wichtig, essentiell bis zum Exzess. Sobald ein Satz zu existieren beginnt, ist sein Lebenszweck endgültig umschrieben: er kann wie eine Quelle benutzt werden, bis er irgendwann aufhört zu plätschern.
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Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können. Die Zensur ist etwas, was tief unter dem Henker steht, denn derselbe Aufklärungsstrahl, der vor sechzig Jahren dem Henker zur Ehrlichkeit verholfen, hat der Zensur in neuester Zeit das Brandmal der Verachtung aufgedrückt.
Johann Nepomuk Nestroy
Im Alter
Wie wird nun alles so stille wieder!
So war mir's oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit,
Kaum noch hört man einen Hirten singen,
Aus allen Dörfern, Schluchten weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid
Die Täler, die noch einmal blitzen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff