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Wie der Tag mir schleichet,
Ohne dich vollbracht!
Die Natur erbleichet,
Rings um mich wirds Nacht.
Ohne dich hüllt alles
Sich in Schwermut ein,
Und zur öden Wüste
Wird der grünste Hain.
Kommt der Abend endlich
Ohne dich heran,
Lauf ich bang und suche
Dich bergab, bergan.
Hab ich dich verloren,
Bleib ich weinend stehn,
Glaub', in Schmerz versunken,
Langsam zu vergehn.
Wie ich ahnend zittre,
Wenn dein Tritt mir schallt!
Wenn ich dich erblicke,
Wie das Blut mir wallt!
öffnest du die...
Friedrich Wilhelm Gotter
Der Mensch gebraucht den Dichter, um das auszusprechen, was er selbst nicht auszudrücken vermag. Von einer Erscheinung, von einer Empfindung wird er ergriffen, er sucht nach Worten, seinen eigenen Vorrat findet er unzulänglich, und so muß ihm der Dichter zu Hilfe kommen, der ihn frei macht, indem er ihn befriedigt.
Johann Peter Eckermann