Einmal will ich, das versprech ich, ohne Liebgekose leben,
Wenn die Blumen hier im Garten nach den Tafeln Mose leben,
Hör ich abends auf den Straßen einen Vogel, eine Flöte,
Sag ich bei mir selbst: Es möge dieser Virtuose leben!
Freund! es ist der Lenz gekommen, unsre Wege sind verschieden:
Lebe wie die keusche Lilie, laß mich wie die Rose leben!
Weil auf dieser harten Erde mancher Stoß und Schlag zu dulden,
Wolle keiner, wie die zarte, weichliche Mimose leben!
Laßt mich euren Rat vernehmen, was das Beste sei von zweien:
Weise leben, lose reden? Weise reden, lose leben?
Wollt ihr mich durchaus verkennen, tut es immerhin, denn immer
Werd ich, ob ich lächle drüber, oder mich erbose, leben!
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Will einer ergründen, warum Gott die Kinder so hoch stellt und so preist, so wird er keinen anderen Grund finden als den, daß die Kinder in allem einfacher sind und besser befähigt, die Arznei, welche die göttliche Barmherzigkeit der traurigen menschlichen Situation darbietet, aufzunehmen.
Johann Amos Comenius
Menschliches Wissen
Weil du liesest in ihr, was du selber in sie geschrieben,
Weil du in Gruppen fürs Aug ihre Erscheinungen reihst,
Deine Schnüre gezogen auf ihrem unendlichen Felde,
Wähnst du, es fasse dein Geist ahnend die große Natur.
So beschreibt mit Figuren der Astronome den Himmel,
Daß in dem ewigen Raum leichter sich finde der Blick,
Knüpft entlegene Sonnen, durch Siriusfernen geschieden,
Aneinander im Schwan und in den Hörnern des Stiers.
Aber versteht er darum der Sphären mystische...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Wie sich aus dem Zusammenbruche ein verjüngtes Deutschland erheben kann? Nur dadurch, daß seine Kultur im schroffen Gegensatze gegen das sich entwickelt, was sich den Geist der Zeit nennt. Nicht zu erfüllen, was zeitgemäß ist, wird das Losungswort der neuen Kultur sein dürfen, sondern was in der Zeit, ja trotz der Zeit ewig ist.
Sigmund von Hausegger