Was die Schreiberei unserer Philosophen so überaus gedankenarm und dadurch marternd langweilig macht, ist zunächst dieses, daß ihr Vortrag sich durchgängig in höchst abstrakten, allgemeinen und überaus weiten Begriffen bewegt, daher auch meistens nur in unbestimmten, schwankenden, verblasenen Ausdrücken einherschreitet. Zu diesem aerobatischen (in der Luft schwebenden) Gange sind sie genötigt, weil sie sich hüten müssen, die Erde zu berühren, als wo sie, auf das Reale, Bestimmte, Einzelne und Klare stoßend, lauter gefährliche Klippen antreffen würden, an denen ihre Wort-Dreimaster scheitern könnten.
Arthur SchopenhauerÜber den Autor
- Beruf des Autors: Philosoph
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 22. Februar 1788
- Gestorben: 21. September 1860
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Margaret Mead
Streiflichter und Schlagschatten
Schlaffheit, Stumpfsinn überall,
Langeweile, Unbehagen,
Unter hohler Floskeln Schwall
Schlechtverhehltes Selbstverzagen,
Toller Luxus, Schwindelei,
Statt Genuß – Betäubung, Leere,
Der Verarmung Riesenschrei
Bei des geist'gen Druckes Schwere;
Knechtsinn und Prostitution,
Schmutz und übertünchter Firnis,
Dogmenstreit für Religion
Und für Recht – Ukasen-Wirrnis,
Mechanismus statt Genie,
Und kein Fünkchen Poesie.
Friedrich Wilhelm Wanderer