Was der gereifte Mann durch die Erfahrung seines Lebens erlangt hat und wodurch er die Welt anders sieht als der Jüngling und der Knabe, ist zunächst Unbefangenheit. Er sieht die Dinge ganz einfach und nimmt sie für das, was sie sind; während dem Knaben und dem Jüngling ein Trugbild, zusammengesetzt aus selbstgeschaffenen Grillen, überkommenen Vorurteilen und seltsamen Phantasien, die wahre Welt bedeckte und verzerrte.
Arthur SchopenhauerÜber den Autor
- Beruf des Autors: Philosoph
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 22. Februar 1788
- Gestorben: 21. September 1860
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Rote Rosen
Wir haben nicht das Glück genossen
In irdischer Gelassenheit,
In Qualen ist's emporgeschossen,
Wir wußten nichts von Seligkeit.
Verzehrend kam's in Sturm und Drange;
Ein Weh nur war es, keine Lust!
Es bleichte deine zarte Wange
Und brach den Atem meiner Brust.
Es schlang uns ein in wilde Fluten,
Es riß uns in den jähen Schlund;
Zerschmettert fast und im Verbluten
Lag endlich trunken Mund auf Mund.
Des Lebens Flamme war gesunken;
Des Lebens Feuerquell verrauscht,
Bis wir auf's...
Theodor Storm
Ein Weiser wurde gefragt, welches die wichtigste Stunde sei, die der Mensch erlebt, welches der bedeutendste Mensch der ihm begegnet, und welches das notwendigste Werk sei. Die Antwort lautete: "Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gerade gegenübersteht, und das notwendigste Werk ist immer die Liebe".
Eckhart von Hochheim
Es gibt kein komischeres Geschöpf als so einen wehleidigen Mann, der seiner Frau einen Helden vormacht und dabei wie ein kleiner Bub bemitleidet und verzärtelt werden möchte. Noch die dümmste Frau durchschaut dies Heldenspiel besser als der in dieser Hinsicht komödiantische Mann selbst.
Manès Sperber