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Sommernacht
In dem tiefen, dunklen, weichen
Mutterschoß der Juninacht
Liegt der Sommer eingeschlummert
Und die Sternenhände streichen
Über seine Schläfen sacht.
Seine Schläfen glühn noch immer
Von des Tages Spiel und Tanz
Und vom Sonnenlichtgefunkel –
Sie erfüllen selbst das Dunkel
Mit geheimnisvollem Glanz.
Leis auf unsichtbaren Schwingen
Durch die tiefe Stille zieht
Nur des Schläfers heißer Atem
Und der Nachtigallen Singen,
Wie ein Mutterwiegenlied.

A. de Nora (Pseudonym für Anton Alfred Noder)