Blinde Liebe
Vor dir zerbricht mein ganzer Wagemut,
All meine Keckheit schmiegt sich vor dich hin
Und birgt, wie ein gezähmter Löwe tut,
Ihr starkes Haupt an deinen weichen Knien.
Wodurch bezwingst du mich? Ist es dein Blick?
Dein Lächeln? Ach, ich weiß nicht, was es ist!
Vielleicht ist, dir zu folgen, mein Geschick,
Weil du die Stärkere an Liebe bist!
Vielleicht ist meine Schwäche deine Kraft!
Vielleicht sogar bist du dir scheu bewußt
Nur deiner eignen tiefen Leidenschaft,
Und, daß du siegen oder – fallen mußt!
Ich weiß es nicht! Ich liebe dich zu sehr
Als daß ich wüßte, was mich zu dir trieb –
Und wenn ich es zu wissen einst begehr',
Dann, – ach, vielleicht hab' ich dich nimmer lieb.
Über den Autor
Verwandte Autoren
Themen
Aktuelle Zitate
Von außen kann auf den Willen allein durch Motive gewirkt werden. Diese können aber nie den Willen selbst ändern: Denn sie selbst haben Macht über ihn nur unter der Voraussetzung, daß er gerade ein solcher ist, wie er ist. Alles, was sie können, ist also, daß sie die Richtung seines Strebens ändern, d. h. machen, daß er das, was er unveränderlich sucht, auf einem anderen Wege suche als bisher.
Arthur Schopenhauer