Ziel Zitate (Seite 7)
Ohne uns über die Welt und über unser Leben ins klare kommen zu lassen, jagt uns der Geist unserer Zeit ins Wirken hinaus. Unablässig nimmt er uns für diese und jene Ziele und für diese und jene Errungenschaften in Dienst. Er erhält uns im Tätigkeitstaumel, damit wir ja nicht zur Selbstbesinnung kommen und uns fragen, was dieses rastlose Hingeben an Ziele und Errungenschaften eigentlich mit dem Sinn der Welt und dem Sinn unseres Lebens zu tun habe.
Albert Schweitzer
Die Entwicklung der Kultur hängt davon ab, daß der einzelne Ideale ausdenkt, welche den Fortschritt des Ganzen zum Ziele haben, und sie so zu den Wirklichkeiten des Lebens in Beziehung setzt, daß sie Gestalt annehmen, in welcher sie die Verhältnisse der Zeit am wirksamsten beeinflussen können. Wieviele Menschen denken heute Ideale aus, welche den Fortschritt des Ganzen zum Ziele haben, und wenden sie auf die Wirklichkeiten des Lebens an?
Albert Schweitzer
Jede epische oder dramatische Dichtung stellt das Leben dar: sie schildert aber nie ein Bleibendes, vollendetes Glück, sondern immer nur ein werdendes, angestrebtes: ist das Ziel des Helden erreicht, so muß sie schließen: denn es bliebe ihr nichts übrig als zu zeigen, daß das als Glück aufgestellte Ziel den Helden nur geneckt hat und er eigentlich nicht besser daran ist wie zuvor. Denn ein wirkliches bleibendes Glück ist gar nicht möglich und daher kein Gegenstand der Kunst.
Arthur Schopenhauer