Wunder Zitate (Seite 11)
Sie 'st falsch und schön, das macht mir Schmerz,
Ich liebte sie so lang';
Sie brach den Schwur, sie brach mein Herz,
Das klang mir trüb' und bang.
Ein Strohkopf kam mit Geld und Gut,
Sie nahm ihn an mit frohem Muth,
Sie wußt' nicht, wie das ander'n thut,
Und wie's zum Herzen drang.
Ihr Alle, die Ihr Weiber liebt,
Seid hierin nur nicht blind:
Was Wunder, wenn man uns betrübt,
Sie sind 'mal so gesinnt.
O Weib, dem Mann zu Lust und Heil,
Dir ward des Engels Form zutheil,
Mehr kannst Du nicht...
Robert Burns
Woher?
Wie der Wasserlilie Kelch
Leuchtend auf den Wellen schwanket,
Während in dem Schoß der Wasser
Sich ihr stiller Stengel ranket:
So, ein lichtes Wunder, schwimmt
Träumerisch mir im Gemüte
Über tiefen, dunklen Fluten
Meiner Liebe weiße Blüte.
Ihre Wurzel sah ich nie;
Heimlich sproßten ihre Triebe:
Wie sie plötzlich sich entfaltet,
Wußt' ich eins nur – daß ich liebe!
Viktor Blüthgen
Ein Mann, dem eine Maus des Nachts den Schuh zerbiß,
Erzählte einst dem weisen Kato dies,
Als ein Ereignis, das ihn sehr beängstigt hätte.
Darüber, Freund, legt ruhig euch zu Bette,
Sprach Kato; denn das Wunder wär'
Um zehnmal noch bedenklicher,
Wenn euer Schuh die Maus gebissen hätte.
Johann Aloys Blumauer
Komm her und laß dich küssen!
Die Luft ist wie voll Geigen,
Von allen Blütenzweigen
Das weiße Wunder schneit;
Der Frühling tobt im Blute,
Zu allem Übermute
Ist jetzt die allerbeste Zeit.
Komm her und laß dich küssen!
Du wirst es dulden müssen,
Daß dich mein Arm umschlingt.
Es geht durch alles Leben
Ein Pochen und ein Beben:
Das rote Blut, es singt, es singt.
Otto Julius Bierbaum
Ein Blümchen, das sich zwar nicht mehr
für unsere Lage schickt,
Hab ich doch, Freund, von ungefähr für
dich jüngst abgepflückt.
Denn wiß, als ich es pflückte, hing ein Schmetterling daran,
Ich sah, daß auch ein Schmetterling dies
Blümchen lieben kann.
Dies Wunder der Natur entging dann
meinem Blicke nicht,
Drum schick ich dir den Schmetterling
und das Vergißmeinnicht.
Gabriele von Baumberg