Wolken Zitate (Seite 12)
Feldeinsamkeit
Ich ruhe still im hohen, grünen Gras
und sende lange meinen Blick nach oben,
von Grillen rings umschwirrt ohn’ Unterlaß,
von Himmelsbläue wundersam umwoben.
Und schöne, weiße Wolken ziehn dahin
durchs tiefe Blau, wie schöne stille Träume.
mir ist, als ob ich längst gestorben bin,
und ziehe selig mit durch ew’ge Räume.
Hermann Ludwig Allmers
Man soll nur nie, auch unter den schmerzlichsten Lebensverhältnissen an die Unmöglichkeit glauben, daß sie sich jemals wieder heiter gestalten können. Glaube doch niemand, daß die ewigen Sterne selbst ausgelöscht seien. Sie leuchten noch über den Wolken. Und alles Leiden ist nur Gewölk. Es entspinnt sich und zerrinnt.
Heinrich Daniel Zschokke
Es gibt keinen zuverlässigeren Beweis von Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was einem begegnen kann, in Aufruhr bringen läßt. In der oberen und mehr geordneten Region, in der Nähe der Gestirne, bilden sich weder Wolken, noch werden Stürme erregt oder Wirbelwinde; sie erfährt keinen Aufruhr, nur in den niedrigen Regionen blitzt es.
Lucius Annaeus Seneca
Himmel und Erde streiten um die Menschenseele. "Herauf zu mir!" ruft der Himmel, und das bessere Ich verstärkt seinen Ruf. "Herab zu mir!" ruft die Erde, und die Sinnlichkeit ist mit ihr im Einklange. Aber hinaufsteigen ist schwer; die Hand aus den Wolken muß helfen, und – nur den Demütigen gibt sie Gnade.
Johann Friedrich Heinrich Schwabe