Wille Zitate (Seite 12)
Jünglings Sehnsucht
Möchte von dannen
dies Sehnen bannen!
Weiß nicht, was thun ich will!
Weiß nicht, ob ruhn ich will!
Jetzt Alles tragen
und stolz verzagen,
jetzt Alles wagen
und zu ihr jagen!
Ein unstät Rasten
all mein Thun,
ein zaudernd Hasten
mein Wille nun!
Möchte von dannen
dies Sehnen bannen:
ach, aber bin
so glücklich drin! –
Richard Fedor Leopold Dehmel
Heute wird so viel geredet, wie noch nie.
Über die Köpfe der Menschen hinweg
rollt eine Lawine leerer Worte wie noch nie.
Jeder will reden.
Jeder will das Wort.
Jeder will Mitspracherecht.
Aber wenige haben etwas zu sagen.
Weil wenige die Stille und die Spannung
des Denkens aushalten können.
Sei liebevoll mit deinen Worten.
Worte sollen »Licht« sein,
Worte sollen versöhnen,
einander näherbringen,
Frieden stiften.
Phil Bosmans
Gott, dein Wille geschieht nicht,
wenn die Erdkruste sich reibt; zerbricht
und vielfachen Tod bringt,
er geschieht nicht, wenn Viren
blühende Körper von innen, zerfressen,
dein Wille geschieht nicht,
wenn Menschen den Eigennutz
zum obersten Prinzip erklären.
Ach, geschähe dein Wille!
Thomas Bornhauser
B: Sollte die Freiheit nichts anderes sein, als daß es in meiner Macht steht, das, was ich will, auch zu tun? [...] Ich bin nicht frei zu wollen, was ich will? [...]
A: Ihr Wille ist nicht frei, aber Ihre Handlungen sind frei. Sie sind frei zum Handeln, wenn es in Ihrer Macht steht, zu handeln. [...] All die Bücher über die Freiheit zum beliebigen Tun, zum beliebigen Handeln [...] sind dummes Geschwätz; es gibt keine Freiheit zum beliebigen Tun. Das ist ein Wort ohne Sinn und Verstand, das...
Voltaire
Einzeln bin ich geboren, einzeln will ich leben und werde auch einzeln sterben. Darunter mein' ich nicht Alleinsein, aber nicht Mengegefühl will ich pflegen. Der Stempel des Einzelnen liegt auf der ganzen Natur, und kein Baum will Wald sein; wolle er's, es gäbe keinen Wald. Seine</em> Wurzeln, nicht des Waldes Wurzeln nähren ihn.
Alexander von Villers
Glaubst du denn, [...] daß man die Liebe an- und ausziehen könne wie einen Harnisch? Ob ich will – ob ich will – wer liebt, will lieben und weiter nichts – Liebe ist die große Feder in dieser Maschine; und hast du je eine so widersinnig künstliche Maschine gesehn, die selbst ein Rad treibt, um sich zu zerstören, und doch noch eine Maschine bleibet?
Johann Anton Leisewitz