Wer Bin Ich Zitate
Wer bin ich?
Als ich auf die Erde kam,
war die Welt sehr grau und arm.
Ohne mich gäb's keine Farben,
keine Sonne wär' zu haben.
Es gäbe auch kein Firmament,
kein Leben wäre existent.
Ohne Sonne, Sterne, Mond
wär' die Erde unbewohnt.
Wenn Du fragst, wer ich nun bin,
schaue zu den beiden hin,
die ihr Glück beim Namen nennen,
Küsse, Worte, Herzen brennen.
Menschen werden niemals sterben,
wenn sie lieben hier auf Erden.
Nun weißt Du, wer ich bin.
Ja, liebe!!!
Und alles bekommt einen Sinn. Wer bin...
Jürgen Winkler
Laß mich nicht allein, denn es will Abend werden
Und der Tag hat sich geneigt ...
Sieh, wie über aller Erden
Dunkels Ahnung schon voll Schwermut schweigt.
Alle trachten nun nach ihren Herden,
Deren Glut wie Atem sinkt und steigt – –
O du Brust, die sich zu mir geneigt,
Bleibe mein; denn ich will Abend werden!
Bleib, und laß an dir mich inne bleiben
Lebensfeuers, wie es sinkt und steigt,
Unbeirrt, so tief auch Weltnacht schweigt.
Sei mein Herd, der mir noch Heimat zeigt,
Wann mein Menschen-Tag...
Christian Morgenstern
Ich
Die Ehre hat mich nie gesucht;
die hätte mich auch nie gefunden.
Wählt man, in zugezählten Stunden,
ein prächtig Feierkleid zur Flucht?
Auch Schätze hab' ich nie begehrt.
Was hilft es, sie auf kurzen Wegen
für Diebe mehr als sich zu hegen,
wo man das wenigste verzehrt?
Wie lange währt's, so bin ich hin
und einer Nachwelt unter Füßen!
Was braucht sie, wen sie tritt, zu wissen?
Weiß ich nur, wer ich bin!
Gotthold Ephraim Lessing
Wer ermißt am Eitlen die ganze Tiefe seiner Bescheidenheit? Ich bin ihm gut und mitleidig ob seiner Bescheidenheit. Von Euch will er seinen Glauben an sich lernen. Er nährt sich an Euren Händen. Euren Lügen glaubt er noch, wenn Ihr gut über ihn lügt; denn im Tiefsten seufzt sein Herz: "Was bin ich?" Und wenn das die rechte Tugend ist, die nicht um sich selber weiß: Nun, der Eitle weiß nicht um seine Bescheidenheit.
Friedrich Wilhelm Nietzsche