Wenn Dann Zitate (Seite 114)
Was kümmert den Bürger auf seinem Wege zum Reichtum der Mitbürger auf seinem Wege der Armut? Nichts. Aber sofort erinnert er sich dieses Mitbürgers, wenn seine Ruhe und sein Besitz bedroht werden. Dann ruft er ihn auf "zum gemeinsamen Vorgehen gegen den gemeinsamen Feind". Dann zieht er plötzlich den Bruder, den Blutsverwandten, den armen Verwandten aus seinem Dunkel hervor. Und seine plötzliche Begeisterung wirkt ansteckend – mein Gott, gewiß, zwar, freilich, allerdings, indessen, gleichwohl...
Christian Morgenstern
Unschuld und wahre Verdienste triumphiren gemeiniglich am Ende über alle Verläumdungen. Wenn's nur mit dem Herzen richtig ist, dann hat's mit der Lästerung böser Menschen so leicht nicht Noth. Die Sonne kann durch Nebel wohl zuweilen unsichtbar werden, aber nur Geduld! der Nebel muß über lang oder kurz niedersinken, und da steht dann das herrliche Licht der Welt wieder da mit unvermindertem Glanz. So auch die Tugend.
Johann Georg Lampe
Das ist auch eine Logik...!
Man braucht Ärzte, Kriegsminister und Waffen...
für etwas, daß es nach deren Ansicht niemals geben wird...
nämlich gesunde und friedliche Menschen...
demnach sind sie gänzlich überflüssig!
Denn wenn es Gesundheit und Frieden an sich nicht gibt und geben kann, was versuchen sie dann zu heilen und zu befrieden...?
Sollte es aber möglich sein, daß gesunde und friedliche Menschen zu irgendeinem Zeitpunkt existierten...
wären sie dann erst recht nicht überflüssig...?
Robert Kroiß
Bringe Deine Sehnsüchte in deinen Träumen unter. Transportiere diese Sehnsüchte in die Realität. Packe die Sehnsüchte dort aus und fühle diese Sehnsüchte dort so intensiv, daß Du glaubst, Deine Räume nie verlassen zu haben, aber sei vorsichtig, diese Träume sind von zarter Natur. Ein leichter Stich ins Herz lässt die Sehnsüchte zerplatzen wie Seifenblasen. Dann gibt es im Leben nur noch einen Weg. Denn ein Leben ohne Sehnsüchte ist der Tod jeglichen Lebens. Denn wenn die Sehnsucht stirbt,...
Bernd Hoffmann
Ein altes Sprichwort sagt: Der Teufel ist ein Schelm, wenn er umhergeht wie ein brüllender Löwe, so schleicht er noch viel mehr herum in Gestalt von flüchtigen Gedanken; und diese Gedanken streifen zuerst nur über eine Seele, dann schlagen sie sich allmählich nieder darin, haften, setzen sich fest. Dann steigen sie herauf in unsere Blicke, in unsere Gebärden, brechen endlich als Worte zum Munde heraus [...].
Jeremias Gotthelf