Wenn Dann Zitate (Seite 105)
Resümee
oder
Es hat alles einen Sinn
Wenn der Schatten das Licht berührt,
und der Mond die Sonne verführt...
wenn Sterne nicht mehr blinken,
und Steine nicht mehr sinken...
wenn Blumen nicht mehr blühen,
und Wolken nicht mehr ziehen...
wenn Kinder nicht mehr lachen,
und Engel nicht mehr wachen...
wenn Augen nicht mehr weinen,
und Kerzen nicht mehr scheinen...
wenn Meere nicht mehr salzig sind,
und Sand nicht mehr durch Hände rinnt...
wenn Blut die Farbe Rot verliert,
und Lava kalt zu Eis...
Damaris Wieser
An eine Rose
Du kleine Rose, glaube mir,
Du sollst Lucindens Busen schmücken.
Ich selber will dich ihr
Itzt auf den vollen Busen drücken.
Dann sag ich: "Mädchen, küsse mich,
Sieh, dies hat Flora dir geweihet.
Sieh, wie die Rose sich
Schon über ihre Stelle freuet."
Doch untersteht ein Jüngling sich
Dich von dem Busen abzubrechen:
Dann, Rose, räche mich,
Dann mußt du ihn gewaltsam stechen.
Doch wenn in meines Mädchens Brust
Nach mir sich zarte Wünsche regen –
O die geliebte Brust!
Dann hauch...
Heinrich Wilhelm von Gerstenberg
Ich bin jetzt 67 Jahre und beende das Leiten der humanitären Aktionen mit 1. März 2003. Dann bin ich in der Lage, das zu tun, was ich mein ganzes Leben tun wollte . . . nämlich NICHTS. Dann habe ich auch endlich Zeit mich in Thermenlandschaften zu erholen. Ansonsten koche ich sehr gerne, bin Hobby-Golfer und reise gerne. Zudem habe ich 7 Enkelkinder, also wenn ich Beschäftigung suche, dann finde ich sie mit Sicherheit. Ob sich dann noch im journalistischen oder im humanitären Bereich etwas...
Kurt Bergmann
Du weißt, wie es ist
und du kannst es tun
Tust du's nicht, so ist's aus Prinzip
Auch aus Vernunft?
Doch wenn du's läßt,
bleibst du dir dann wirklich selber treu?
Du weißt, wie es ist
und du kannst es tun
Tust du's, so hörst du auf dein Herz
Nicht auf's Prinzip!
Doch wenn du's tust,
bleibst du dir dann wirklich selber treu?
Janine Weger
All unser Schaffen ist ein ew'ges Ringen,
Und nicht das Kleinste können wir gestalten,
Wenn wir zuvor der feindlichen Gewalten,
Die drohend uns umgeben, nicht bezwingen.
Das Wasser droht uns heulend zu verschlingen;
Der Felsen trotzt, durch eigne Kraft gehalten,
Die Flamme zuckt hervor aus dunklen Spalten,
Und sausend schlägt der Sturm die Riesenschwingen.
Und wurden wir der Elemente Meister,
Dann tritt der Mensch dem Menschen stolz entgegen,
Und in dem Kampfe messen sich die Geister.
Und...
Johannes Sturm
Ein schöner Traum
Wenn draußen die Blumen blühen, dann muß ich an dich denken.
Ich bin in dich verliebt und kann meine Gedanken nicht mehr lenken.
Ich denke an dich und fange an zu träumen.
Dein Anblick bringt mich dazu, vor Liebe zu schäumen.
Wenn du mich anlächelst, dann steht die Welt einfach still.
Ich seh dich an und weiß, du bist der, den ich will.
Deinen Augen sind feurig und deine Lippen zum Küssen.
Ich hab mal wieder geschlafen und mein Chef hat mich aufwecken müssen.
Jeremy Seaver
Herbstbild
Der Herbst färbt nun den Blätterwald,
mit kunterbunten Farben,
und wenn die Sonne dazu strahlt,
wirkt er schon fast erhaben.
Sein Braun und Gelb und Violett,
gehüllt in Nebelschwaden,
erinnern an ein Himmelbett,
inmitten von Arkaden.
Wenn frischer Raureif es dann ziert,
durch Glitzern noch veredelt,
dann ist das Bild perfekt kreiert
und wird vom Wind umwirbelt.
Horst Rehmann
Und seh ich die Morgensonne erwachen,
Wenn der Frühling kommt, die Gärten lachen,
Die Herde weidet, die Schwalben bauen,
Und ich wandle dahin auf blumigen Auen:
Dann zeigt mir der Teppich des reichen Gefildes
Das Symbol des unendlichen Bildes.
Und ist das Abendrot spät entschwunden,
Und es nahen die stillen, die traulichen Stunden,
Und ich schaue hinaus wie der Himmel glüht,
Wenn die Saat der Welten dem Auge blüht:
Dann fühl ich noch mächtiger deine Spur,
Erhabener Geist, in der großen Natur.
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Trost
Wenn in langen trüben Stunden
Unser Herz beinah verzagt,
Wenn, von Krankheit überwunden,
Angst in unserm Innern nagt;
Wir der Treugeliebten denken,
Wie sie Gram und Kummer drückt,
Wolken unsern Blick beschränken,
Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt,
O dann neigt sich Gott herüber,
Seine Liebe kommt uns nah,
Sehnen wir uns dann hinüber,
Steht ein Engel vor uns da,
Bringt den Kelch des frischen Lebens,
Lispelt Mut und Trost uns zu,
Und wir beten nicht vergebens
Auch für die Geliebten Ruh.
Novalis
Lästerzungen, selbst die frommen,
Stimmen rührend überein,
Wie du herrlich dich benommen,
Alle Schuld trifft mich allein.
Eins nur wird dich still verklagen,
Wenn ans Fenster pocht der Wind,
Niemand wird dann zu dir sagen:
Traute Seele, liebes Kind!
Niemand wird mehr mit dir weinen,
Und wenn erst die Lerche singt,
Sag mir, wer dir dann die kleinen,
Dir die frühen...
Hermann Ritter von Lingg
Zorn
Reize mich nicht – o reize mich nicht!
Ich könnte sonst vergessen,
Wie viel ich thörichte Liebe für Dich
Und Selbstverleugnung besessen!
Ich könnte vergessen, was ich Dir galt
Und was ich um Dich gelitten,
Drum reize mich nicht – o reize mich nicht,
Zur Stunde kann ich noch bitten!
Doch wehe! wenn ich es nicht mehr kann,
Dann kenn' ich kein Zögern und Schwanken,
Du weißt, wenn meine Lippe zuckt,
Dann morden die bösen Gedanken.
Ada Christen
O du, mein frühster Freund, vor allen wert,
Trost meines Herzens, dem kein Trost mehr lacht!
Wenn nun mein Tag auf ewig dich entbehrt,
So gönne mir dein Bild im Traum der Nacht!
Und wenn, zu neuem Leben dann entfacht,
Der Morgen die geheimen Tränen weckt,
Dann hält an deiner Gruft die Sehnsucht Wacht,
Bis Staub auch meinen armen Staub bedeckt
Und zum Beweinen still der Weinende sich streckt.
Lord George Gordon Noel Byron