Welt Zitate (Seite 121)
"Erkenne dich!" was heißt es anders, als: erkenne dein innerstes Wesen, deine Naturbedingtheit, dein Menschentum, das du mit deinen Brüdern teilst, erkenne dein Verhältnis zum Weltganzen, dann wirst du mit der Welt in Frieden leben, von der du ein Teil bist, in der und mit der du lebst, und die du selber als Mikrokosmos wiederspiegelst.
Adolf Stahr
Die Klugheit an sich hat mit der Moral nichts gemein, und nur, wenn sie im gegebenen Fall ihr nützlich scheint, wird sie sich mit ihr verbünden. Und darum steigen die Klugen so schnell und so hoch in der Welt, weil sie sich nie scheuen, den Fuß auf das zu setzen, was anderen heilig und bindend ist.
Arthur Stahl
Wie berauschend es ist, zum erstenmale zu empfinden, daß es in unserer Macht steht, die Verklärung des Glückes auf ein geliebtes Angesicht zu zaubern. Als hätten wir Flügel, so löst es uns los und trägt uns hinauf in die sonnige Region, wo in dieser trüben Welt allein volle Befriedigung quillt – Glück zu geben.
Arthur Stahl
Es gibt gewisse Pflichten, die man erfüllen muß, nicht der Welt wegen, die uns nicht schelten könnte und schelten würde, wollten wir sie unerfüllt lassen, nicht des anderen wegen, dem unsere Opferbereitschaft zu gute kommt, und den wir vielleicht weder lieben noch achten, sondern um der Achtung willen, die wir vor uns selber haben.
Friedrich Spielhagen