Wellness Zitate (Seite 4)
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Hain, da geh ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne,
O wärst...
Johann Wolfgang von Goethe
Das Geisterschiff
Alle Schiffer kamen wieder,
Kay kam nicht.
Auf die Erde warf Meike sich nieder,
In den Sand das Gesicht.
Sie weinte und rang die weißen Arme:
Kay, komm, Kay!
Sie flehte und fluchte, daß Gott erbarme:
Kay, komm, Kay!
Da lief ein Schiff auf schwarzer Welle
Nachts an den Strand,
Da kam ihr toter Herzgeselle
Und nahm sie bei der Hand.
Sie fühlte es bis in die spitzen Zehen
Und bis in ihr blondes Haar.
Und Meike mußte mit ihm gehen
Und segeln immerdar.
Gustav Falke
Nächtliche Scheu
Zaghaft vom Gewölk ins Land
fließt des Lichtes Flut
aus des Mondes bleicher Hand,
dämpft mir alle Glut.
Ein verirrter Schimmer schwebt
durch den Wald zum Fluß,
und das dunkle Wasser bebt
unter seinem Kuß.
Hörst du, Herz? Die Welle lallt:
küsse, küsse mich!
Und mit zaghafter Gewalt,
Mädchen, küsse ich dich.
Richard Fedor Leopold Dehmel
Jetzt ist kein Hafen mehr in Sicht,
Die Welle stürzt schon breiter,
Die Segel brüsten sich im Licht:
Jetzt, Jungs, wird's heiter!
Seht die Sonne schweben,
Seht die Wolken ziehn;
Freier rauscht das Leben,
Alle Ufer fliehn.
Das Steuer prompt in wacher Hand,
Bald fest die Hand, bald lose:
So, Jungens, kreuzt man mit Verstand
Durchs Weltgetose!
Seht den Wimpel schweben,
Seht die Möwen ziehn;
Leicht rauscht alles Leben,
Wenn die Ufer fliehn.
Im Fluge naht die Stunde zwar,
Da geht's zurück zum...
Richard Fedor Leopold Dehmel
O Kind, des Lenzes Fächeln
O Kind, des Lenzes Fächeln
Ruft schon die Erde wach;
Du weilst mit stillem Lächeln
Noch träumend im Gemach.
Dein liebes Antlitz siehst du
Im Spiegel sanft und klar,
Die kleinen Blumen ziehst du
So zierlich durch dein Haar.
Des Taues frische Welle,
Bedeckt die Knospe ganz;
Dein Auge, sonst so helle,
Umflort ein feuchter Glanz.
Am Zweig die jungen Triebe
Entfalten sich zur Zeit,
Dir nahet schon die Liebe,
Dir nahet schon das Leid.
Wilhelm Michael Anton Creizenach
Ein Fest, wenn es verdampft, ist grade wie
Das letzte Glas Champagner, ohne Gischt,
Der seinem Erstlingskelche Reiz verlieh;
Wie ein System, in das sich Zweifel mischt;
Wie eine Flasche Sodawasser, die
So lang gesprüht hat, bis ihr Geist entwischt;
Wie eine Welle, welche sich noch hebt,
Wenn schon der Wind schläft, der sie erst belebt.
Lord George Gordon Noel Byron
Seid mir nur nicht gar so traurig,
Daß die schöne Zeit entflieht,
Daß die Welle kühl und schaurig
Uns in ihre Wirbel zieht;
Daß des Herzens süße Regung,
Daß der Liebe Hochgenuß,
Jene himmlische Bewegung,
Sich zur Ruh begeben muß.
Laßt uns lieben, singen, trinken,
Und wir pfeifen auf die Zeit;
Selbst ein leises Augenwinken
Zuckt durch alle Ewigkeit.
Wilhelm Busch
Das Leben geht vorüber wie die Welle,
Und Jugend währt nur einen Augenblick;
Die Freuden fliehen mit Gedankenschnelle;
Wie Wetterleuchten zuckt der Liebe Glück:
O Weiser, richte auf die Freudenquelle
Der lichten Gottheit deinen wachen Sinn,
Daß sich des Daseins dunkles Meer erhelle,
Und schiffe sicher durch die Wogen hin.
Bhartrihari