Wellen Zitate (Seite 3)
Spur im Sand
ich habe Dich gesucht.
Du warst nicht hier.
Ich sah der Menschen viel,
doch keiner sprach von Dir.
Ich hörte die Wellen rauschen.
Ich sah ihre weiße Gischt,
am Tage die goldene Sonne,
des nachts des Mondes Licht.
Ich hörte mein Herze klopfen,
wie Welle klopft an den Strand.
Ich wanderte mit den Wolken,
der Wind nahm mich bei der Hand.
Ich flog über Land und Meere.
Ich suchte den Weg zu Dir.
Fand keine Spur mehr im Sande
und dennoch warst Du bei mir.
Otto Reinhards
Die alten Wege
Möcht' die gleichen Wege gehen
wie die Jahre je zuvor.
Möchte wieder Zweige schneiden
und die vielen Freuden teilen,
die mir schenkte die Natur.
Möcht' mich wieder fallen lassen
in den weißen Sand am Meer.
Möchte wieder auf den Wellen
wie ein Segelboot hinschnellen
und so vieles andre mehr.
Möchte meine Lebensjahre,
meine Kindheit wiedersehn.
Nicht das Böse soll mich schrecken,
Freude soll es überdecken,
ich will nur das Schöne sehn!
Will die Tage noch genießen
mit der Lieder...
Otto Reinhards
Welle
Welle, laß dich umarmen,
obwohl du mich zu Boden schlägst,
mir den Halt
meiner Füße versagst.
Aufwühlend und schäumend
kommst du daher,
wild und ungezähmt.
Folgend dem Sturm!
Wildes Aufbäumen tanzt
mit Schaum auf deinen Kämmen.
Ohne Wind bist du zahm und matt,
denn nach dem Sturm
schmeichelnd du meinen Fuß umspülst.
Glitzernd plätschern deine Wellen
im Abendwind,
die Nacht
erwartend.
Otto Reinhards
Brandung
Ich suche das Meer,
die Brandung,
die Wellen.
Sie spiegeln wider
was mich bewegt.
Aufgewühlt
sind sie,
wild,
aufbrausend.
in sich zusammenbrechend
und im Sande
sich hilflos verlierend.-
Der Wind
kühlt die Schläfen
und das Herz
ist wie der Pulsschlag des Meeres,
das in gleichen Intervallen
anklopft
an's Land,
das keinen Einlaß gewährt.
Otto Reinhards
Sturm
Wie der Sturmwind braust!
Wie Fetzen von Wolken
den Himmel meiden!
Gleich im Innern der
Seele Brandung.
Haltloses Streben,
zerschunden,
zerrissen
in Liebe und
Schmerz.
Begreife nicht den
Klang der Sehnsucht –
Überschäumende Wellen
in sich zerbrechen.
Nur Sturm und Wind
verbinden beides.
Otto Reinhards
Im Dämmerlicht
Die Sonne sinkt am Horizont,
kalter Wind bläst aus Nordwest,
Wellen türmen sich als Front,
zu einem gischtbedeckten Fest.
Felsen ragen aus dem Meer,
lassen sich durch nichts bewegen,
trotzen Neptuns feuchtem Heer,
stehen fest wie Kampfstrategen.
In dieser Elemente Macht,
seh ich dich an im Dämmerlicht,
bei dieser schaurig schönen Pracht,
sag ich ganz leis: Ich liebe dich.
So wie der Fels in wilder Flut,
werden wir die Welt begeistern,
mit uns'rer Herzen heißer Glut,
des...
Horst Rehmann
Du hattest Furcht
Der süßen Träume einer
– flüchtigster –,
du mir zur Seite –
Mangoblütenduft
in schweren, dichten Wellen um uns her.
Aus deiner Seele drang ein leiser Ton,
ein Aeolsharfenton –,
auch meine Seele,
sie sang ihn mit!
Nacht sank herab,
die Blüten flammten auf
im Kelchglas –
meine Sehnsucht wuchs!
Dann kamst du wieder –,
deine Seelentür
war mir verschlossen –
und es starb ein Glück
noch in der Knospe!
Du hattest Furcht vor mir und vor der Liebe!
Hermione von Preuschen