Weise Zitate (Seite 23)
Wo kommt eigentlich all die Gewalt her? Gewalt und Aggression gehören leider zur Realität und lassen sich aus der täglichen Berichterstattung sicher nicht völlig verbannen. Aber die Lust an der Angst, Fast food fürs Gehirn und Voyeurismus für die Augen regen tagtäglich die niedrigsten Instinkte an und führen unweigerlich zu neuer Gewalt. So mancher ›Berichterstatter‹ vermittelt dem Plebs das Gefühl, hautnah dabei gewesen und dennoch nicht betroffen zu sein. Auf diese Weise genießt der Pöbel...
Peter E. Schumacher
Der Geist des Kartenspiels hat einen demoralisierenden Einfluß, weil man auf alle Weise, durch jeden Streich und jeden Schlich dem anderen das Seinige abgewinnen will. Die Gewohnheit wurzelt ein, greift über ins praktische Leben, und man kommt allmählich dahin, in den Angelegenheiten des Mein und Dein es ebenso zu machen.
Arthur Schopenhauer
Ein hohes Alter zu erreichen, gibt es, bei fehlerfreier Konstitution, als conditio sine qua non, zwei Wege, die man am Brennen zweier Lampen erläutern kann: die eine brennt lange, weil sie, bei wenigem Öl einen sehr dünnen Docht hat; die andere, weil sie, zu einem starken Docht auch viel Öl hat: das Öl ist die Lebenskraft, der Docht der Verbrauch derselben, auf jede Art und Weise.
Arthur Schopenhauer
Der Haß ist wahrscheinlich ein ebenso mächtiger Urtrieb wie Liebe und Hunger. Anders wäre es nicht zu erklären, daß Leute, die reine Deterministen sind und an eine Schuld in naturwissenschaftlichem Sinne überhaupt nicht glauben, den Regungen des Hasses in gleicher oder noch stärkerer Weise unterworfen sind als jene anderen, die von der Existenz eines freien Willens überzeugt sind.
Arthur Schnitzler