Was Ist Liebe Zitate (Seite 19)
Ewige Liebe
Was soll ich andres sagen,
Dir, mein geliebtes Kind,
Als immer nur das eine:
Ich bin dir treu gesinnt.
Dein Name steht geschrieben
Mir tief ins tiefste Herz.
Mit goldnen Flammenzügen,
Die fester stehn als Erz.
Wir wollen uns gehören
Von nun in Ewigkeit,
Dich freue, was mich freuet,
Dein Leiden sei mein Leid.
Der Leib wird welken, sterben,
Die Seele nicht verdorrt,
Lieb' ist der Seele Blume
Und blüht im Himmel fort.
Ernst von Wildenbruch
Kein Ende
O sprich, warum denn soll ich leben,
Was soll der Finger, der mir droht?
Nichts ist mein Denken, Wollen, Streben,
Und was ich bin, ist eitel Tod.
Die Wonne beut mir ihre Schalen
Und keine Freude spürt mein Herz;
Ich lieg' in tausend heißen Qualen
Und fleh' um einen Tropfen Schmerz.
Ein neues Schwert ist jede Stunde,
Das mich im tiefsten Busen trifft,
Es wird an dem verfluchten Munde
Der Liebe Becher selbst zu Gift.
Nichts ruhet aus. In tollem Schwanken
Wahnsinnig dreht die Welt...
Friedrich Theodor von Vischer
Ach du klarblauer Himmel
und wie schön bist du heut
möcht ans Herz gleich dich drücken
vor Jubel und Freud
Aber's geht doch nicht an
denn du bist mir zu weit
und mit all meiner Freud'
was fang ich doch an?
Ach, du lichtgrüne Welt
und wie strahlst du vor Lust
und ich möcht mich gleich werfen
dir voll Lieb an die Brust
aber's geht doch nicht an
und das ist ja mein Leid
und mit all meiner Freud'
was fang ich doch an?
Und da sah ich mein Lieb
unterm Lindenbaum stehn
war so klar wie der Himmel
wie...
Robert Reinick
Bevor ein Kind mit dem Alphabet und anderem Wissen von der Welt befaßt wird, sollte es lernen, was die Seele ist, was Wahrheit und Liebe sind, welche Kräfte in der Seele schlummern. Wesentlicher Teil der Bildung müßte sein, daß das Kind unterwiesen wird, wie man im Lebenskampf Haß durch Liebe, Unwahrheit durch Wahrheit, Gewalt durch eigenes Leiden besiegt.
Mahatma Gandhi
Erneuerung
Reine Flammen,
brennt zusammen!
Macht mich licht durch euren Schein
und voll Triebe
süßer Liebe:
nehmt mein ganzes Wesen ein!
Sei mir günstig,
mach mich brünstig,
du Liebhaber meiner Seel!
Laß besitzen
und erhitzen
mich deins Geistes Liebesöl!
Stärk dein Feuer,
o mein Treuer!
recht entzündet
sich befindet
und von Lieb ist ganz durchglüht.
Daß ich spüre
wie verliere
sich die finstere Gestalt,
und das Dunkle
glänzend funkle,
und vergeh, was alt und kalt.
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf
Du teure,
schöne,
auserwählte Weisheit,
wie vermagst du doch
ein trautes Lieb
zu sein über jeglichem Lieb
dieser Welt.
Wie gleichen doch deine Liebe
und die der Geschöpfe
so wenig einander.
Wie betrogen ist doch alles,
was in dieser Welt liebenswert erscheint
und etwas zu sein glaubt,
wenn man es aus der Nähe kennenlernt!
Heinrich Seuse
Ihr meint, ich trüge meine Stirne
Ihr meint, ich trüge meine Stirne
Etwas zu hoch vor Tatendrang –
Wahr ist's, es lodert mir im Hirne
Zu wild für euren Schneckengang.
Was kümmert mich das kleine Schaffen,
Das eurer Seelchen Sehnsucht stillt –
Was das Erlisten, das Erraffen,
Womit ihr euer Leben füllt;
Was kümmert mich das Weltgetriebe,
Sein leerer Gang, sein hohler Schein!
Ein starker Fels ist meine Liebe,
Und über ihr steht Gott allein.
Prinz Emil von Schoenaich-Carolath-Schilden
So viel, wie ›jemand‹ von den Augen hält,
So frevelnd oder rein er's nimmt mit Liebe,
So viel auch hält er von der Ehre oder –
So wenig, und so ist auch er geehrt!
Wer sich nicht achtet, ehrt die Frauen nicht,
Wer nicht die Frauen ehrt, kennt er die Liebe?
Wer nicht die Liebe kennt, kennt er die Ehre?
Wer nicht die Ehre kennt, was hat der noch?
Leopold Schefer
Herbstlied
Das Laub fällt von den Bäumen,
Das zarte Sommerlaub!
Das Leben mit seinen Träumen
Zerfällt in Asch und Staub!
Die Vöglein im Walde sagen,
Wie schweigt der Wald jetzt still!
Die Lieb ist fortgegangen,
Kein Vöglein singen will;
Die Liebe kehrt wohl wieder
Im künftgen lieben Jahr,
Und alles tönt dann wieder,
Was hier verklungen war.
Der Winter sei willkommen,
Sein Kleid ist rein und neu!
Den Schmuck hat er genommen,
Den Keim bewahrt er treu!
Siegfried August Mahlmann