Was Ist Liebe Zitate (Seite 17)
Man soll auch seine Liebe und Leidenschaft noch mit kühlen Blicken unter sich sehen lernen. Man sei stolz darauf, wenn man die Welt nicht mit jener brünstigen Liebe mancher Mystiker liebt, die nichts ist als versetzte Erotik. Man gebe dem Weibe, was des Weibes, und Gott, was Gottes ist.
Christian Morgenstern
Ich habe dich so lieb
Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zumut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei - verjährt -
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.
Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.
Ich...
Joachim Ringelnatz
Grundlos zärtlich
Wenn ich dir sage, ich hab dich lieb
wehre dich bitte nicht
zugegeben: wir kennen uns kaum
aber wir haben nicht viel Zeit.
Wenn ich glaube, dich liebzuhaben
dann brauche ich keinen Beweis
daß es wirklich so ist -
was zählt, ist die Möglichkeit.
Du wirst kaum die Gelegenheit haben
die Tiefe meines Gefühls zu überprüfen.
Wenn ich dir sage, ich habe dich lieb
dann laß mich ruhig lügen
wenn es dich freut, nimm es an
und laß mich zärtlich sein.
Für Zärtlichkeit
braucht man keinen...
Jörn Pfennig
Nur die Lieb' ist wahres Leben,
Hier und dort nur Seligkeit.
Was soll Wünschen, Hoffen, Streben,
Wenn's die Liebe nicht geweiht?
Nur die Lieb' ist wahres Leben,
Kennt und mißt nicht Zeit und Raum;
Sind wir treu ihr ganz ergeben,
Wird um uns die Welt ein Traum.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Ich glaube an das Gute, auch wenn so viele
Menschen vom Bösen heimgesucht werden.
Ich glaube an das Schöne, auch wenn das Häßliche
in der Welt wuchert und der Dreck tief in den Menschen dringt.
Ich glaube an die Liebe, auch wenn so viel Feindschaft
herrscht und so viel Haß geschürt wird.
Ich glaube, daß der Uranfang des Guten Gott ist.
Gott ist nicht der gute Mensch,
aber in jedem guten Menschen kommt er auf uns zu.
Gott ist nicht die Blume,
aber in jeder Blume ist er vorübergegangen.
In...
Phil Bosmans
In jedem Menschen gibt es eine tiefe, große Einsamkeit. Jeder Mensch ist einmalig. Es kann nun mal keiner in die Haut eines anderen schlüpfen. Es ist dem Menschen nicht gegeben, einen anderen fühlen zu machen, was er fühlt. Du verstehst mein "Ich liebe dich" anders als ich deins. So gibt es selbst in der innigsten Beziehung einen schmerzlich trennenden Abstand. Aber vielleicht kann er durch den Geist der Liebe überbrückt werden, denn ohne die gedankliche Verbindung bist du mutterseelenallein....
Phil Bosmans
Selbst die Götter dehnen sich und wachsen / und mischen sich in einen Riesengott; / und allgemeine Liebe wird er heißen. / Doch, teilst du deine Liebe in das All, / bleibt wenig für den einzelnen, den nächsten, / und ganz dir in der Brust nur noch der Haß. / Die Liebe liebt den nahen Gegenstand, / und alle lieben ist nicht mehr Gefühl. / Was du Empfindung wähnst, ist nur Gedanke, / und der Gedanke schrumpft dir ein zum Wort, / und um des Wortes willen wirst du hassen, / verfolgen, töten!
Franz Grillparzer
Wenn ein Zufall die Liebe erweckt, ordnet sich im Menschen alles nach dieser Liebe, und die Liebe bringt ihm das Gefühl für die Weite. Ich verstehe aber auch, daß nichts von dem, was den Menschen selbst angeht, sich zählen oder messen läßt. Die wirkliche Weite ist nicht für das Auge, sie wird nur dem Geist gewährt. Sie ist so viel wert wie die Sprache, denn die Sprache verbindet die Dinge.
Antoine de Saint-Exupéry
Nicht doch!
Mädel, laß das Stricken – geh,
Thu den Strumpf bei Seite heute;
das ist was für alte Leute,
für die jungen blüht der Klee!
Laß, mein Kind;
komm, mein Schätzchen!
siehst du nicht, der Abendwind
schäkert mit den Weidenkätzchen…
Mädel liebes, sieh doch nicht
immer so bei Seite heute;
das ist was für alte Leute,
junge sehn sich ins Gesicht!
Komm, mein Kind,
sieh doch, Schätzchen:
über uns der Abendwind
schäkert mit den …
Siehst du Mädel, war's nicht nett
so an meiner Seite heute?
Das...
Richard Fedor Leopold Dehmel
Soll man die Menschheit beweinen oder über die Menschen lachen? Jeder, wie er will: es ist eines wie das andere. Ob wir spotten oder ernst sind, kriechen oder hüpfen, zaudern oder fortstürmen, hoffen oder fürchten, glauben oder zweifeln – am Grabe begegnen wir uns alle. Doch eins ist, was nützt: die Klarheit. Eins ist, was besteht: das Recht. Eins ist, was besänftigt: die Liebe.
Carl Ludwig Börne