Was Ist Ein Zitate (Seite 104)
Vielleicht
Vielleicht ist es ein stiller Blick.
Vielleicht ist es ein freundliches Wort.
Vielleicht ist es ein lieber Gruß.
Vielleicht ist es ein fester Händedruck.
Vielleicht ist es eine nette Geste.
Vielleicht ist es eine kurze Begegnung.
Vielleicht ist es ein reizendes Lächeln.
Vielleicht ist es ein gutes Gespräch.
Vielleicht ist es eine scheue Umarmung.
Vielleicht ist es ein flüchtiger Kuß.
Vielleicht ist es nur ganz wenig,
was man braucht, um glücklich zu sein.
Peter E. Schumacher
Urfrage
Eine Phalanx ist vorübergeritten:
Das war eine Menschengeneration!
Da ist auch eine andere schon
Und wandelt in der ersten Tritten:
Was jene gelebt, was jene gelitten,
Auch ihr beschert, so Glück wie Frohn.
Und weiter wachsen die Generationen
Und rollen über der Erde Zonen –
Und eine σϕαιρα* rollt hinter der andern:
Was soll, was will dies ewige Wandern?
Wann soll es enden? Wo hört das auf?
Wann gehn die Gestirne der Hirnschal' auf,
Daß wir erkennen, wozu, wozu??
"Jenen Sternen zu!" –...
Ludwig Scharf
Heute ist heut
Was die Welt morgen bringt,
Ob sie mir Sorgen bringt,
Leid oder Freud?
Komme, was kommen mag,
Sonnenschein, Wetterschlag,
Morgen ist auch ein Tag,
Heute ist heut!
Wenn's dem Geschick gefällt,
Sind wir in alle Welt
Morgen zerstreut!
Drum laßt uns lustig sein!
Wirt, roll' das Faß herein!
Madel, schenk ein, schenk ein!
Heute ist heut!
Ob ihren Rosenmund
Morgen schön Hildegund
Anderen beut –
Darnach ich nimmer frag',
Das schafft mir keinen Plag',
Wenn sie mich heut nur mag
Heute...
Rudolf Baumbach
Die Quote interessiert mich überhaupt ned. Da kann ich auf einem Finger durch die Gegend hüpfen, wenn der Zuschauer was anderes sehen kann, was eine einmalige Geschichte ist, schaut er das. Nur gierig auf die Quoten zu schauen, das ist so was von vertrottelt. Wenn ein Fußball-Länderspiel ist, wo's um was geht, und ich nicht sieben, sondern nur drei Millionen hab', da sag' ich: Das Spiel ist interessanter. Das wäre dann kein Maßstab. Ich tät' mir auch lieber das Fußballspiel anschauen.
Karl Moik
Auf dem Droschkenplatz ließ ein Roß was fallen – sofort flogen die Spatzen herbei und stürzten sich auf die frischen Pferdeäpfel. Ein besonders kluger Spatz hielt dabei einen Monolog: "Ja, ja, so'n dampfender Pferdeapfel ist doch was Schönes! Der Apfel der Eva hat die Menschen ums Paradies gebracht, der Apfel des Newton hat Größenwahn im menschlichen Gehirn erzeugt und durch den Tellsapfel wäre beinahe ein Knabe ums Leben gekommen – der Pferdeapfel ist der einzige, der bisher nur Segen...
Ernst Woldemar Sacks
Am 26. September 1987 lief Gottschalks erstes "Wetten dass . . .?", übrigens aus Hof. Er hat ja eine Menge ausprobiert in seiner Karriere, eine Late-Night-Sendung auf RTL und eine Show auf Sat 1, die "Hausparty" hieß, ein paar Filme, und ganz früher war er Radiomann - ein legendärer, sagen die, die ihn gehört haben. Trotzdem: Wenn sie ihm damals nicht "Wetten dass . . .?" gegeben hätten, wäre er nie geworden, was er ist. "Wetten dass . . .?" ist für Gottschalk, was Wimbledon für Boris Becker...
Süddeutsche Zeitung
Kennst du das Bild auf zartem Grunde? / Es gibt sich selber Licht und Glanz. / Ein andres ist's zu jeder Stunde, / und immer ist es frisch und ganz. / Im engsten Raum ist's ausgeführet, / der kleinste Rahmen faßt es ein; / doch alle Größe, die dich rühret, / kennst du durch dieses Bild allein. / Und kannst du den Krystall mir nennen? / Ihm gleicht an Wert kein Edelstein; / er leuchtet, ohne je zu brennen, / das ganze Weltall saugt er ein. / Der Himmel selbst ist abgemalet / in seinem...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Ich erstrebe eine dreifache Ehrfurcht, die, wenn sie zusammenfließt und ein Ganzes bildet, erst ihre höchste Kraft und Wirkung erreicht. Das erste ist die Ehrfurcht vor dem, was über uns ist, das zweite Ehrfurcht vor dem, was uns gleich ist, das dritte vor dem, was unter uns ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Tand
O, es ist nichts. Dieß Alles ist ja Tand!
Was hält noch den an holder Täuschung Band,
Der weiß, daß Nichts ist, und nach Art der Narren
In seiner Seele schuldigem Erblinden
Hinlief zu euch, zu suchen und zu scharren,
Ob nicht ein Etwas da noch sei zu finden!
Doch einmal, ja! zum ächten Edelstein
Drang da der Bergmann glücklich grabend ein,
Zum Diamant der Einfalt und der Treue.
Das war ein Etwas, war das Salz der Erden! –
Was blieb ihm, als das Thränensalz der Reue?
Treulos an solchem...
Friedrich Theodor von Vischer