Wahre Zitate (Seite 81)
Könnten Geist und höhere Bildung ein Gemeingut werden, so hätte der Dichter ein gutes Spiel; er könnte immer durchaus wahr sein und brauchte sich nicht zu scheuen, das Beste zu sagen. So aber muß er sich immer in einem gewissen Niveau halten; er hat zu bedenken, daß seine Werke in die Hände einer gemischten Welt kommen…
Johann Wolfgang von Goethe

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Freundschaft kann sich bloß praktisch erzeigen. Neigung, ja sogar Liebe, hilft alles nichts zur Freundschaft. Die wahre, tätige, produktive, besteht darin, daß wir gleichen Schritt im Leben halten, daß er meine Zwecke billigt, ich die seinigen, und daß wir so unverrückt zusammen fortgehen, wie auch sonst die Differenz unserer Denk- und Lebensweise sein möge.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Antike ist plastisch, wahr und reell; das Romantische täuschend wie die Bilder einer Zauberlaterne … Nämlich eine ganz gemeine Unterlage erhält durch die romantische Behandlung einen seltsamen, wunderbaren Anstrich, wo der Anstrich eben alles ist und die Unterlage nichts.
Johann Wolfgang von Goethe
... eigentlich ergreift der Aberglaube nur falsche Mittel, um ein wahres Bedürfnis zu befriedigen [...] Denn wer kann sagen, [...] daß er sich nicht neben dem ernstesten Tun und Leisten, wie mit Glauben und Hoffnung, so auch mit Aberglauben und Wahn, Leichtsinn und Vorurteil hinhalte.
Johann Wolfgang von Goethe