Verstehen Zitate (Seite 5)
Wer wird denn nach zehntausend Jahren noch von Hellenen oder von uns reden? Ganz andere Vorstellungen werden kommen, die Menschen werden ganz andere Worte haben, mit ihnen in ganz anderen Sätzen reden, und wir würden sie gar nicht verstehen, wie wir nicht verstehen würden, wenn etwas zehntausend Jahre vor uns gesagt worden wäre und uns vorläge, selbst wenn wir der Sprache mächtig wären. Was ist dann jeder Ruhm?
Adalbert Stifter
Daß die Menschen gewöhnlich nicht von übersinnlichen Welten sprechen, rührt lediglich davon her, daß sie auch nicht die sinnliche verstehen, vor allen Dingen das nicht einmal verstehen, was einstmals die spirituelle Menschenkultur gekannt hat, was aber verloren gegangen ist und was zur Äüßerlichkeit geworden ist: Kunst.
Rudolf Steiner
Der Raum diktiert die Zeit / Die Zeit diktiert das Verstehen / Das Verstehen diktiert den Fortschritt / Der Fortschritt diktiert den Konsum / Der Konsum diktiert die Abhängigkeit / Die Abhängigkeit diktiert die Schwächung / Die Schwächung diktiert den Niedergang / Der Niedergang diktiert den Zerfall / Der Zerfall diktiert den Tod / Der Tod diktiert das Leben / Das Leben diktiert den Raum / Der Raum diktiert die Zeit.
Christa Schyboll
Der Europäer wird nie verstehen können, wie grausig das Leben der armen Menschen ist, die ihre Tage in Furcht vor Fetischen und Zauberern hinbringen. Nur wer dies aus der Nähe gesehen hat, wird verstehen, daß es Menschenpflicht ist, ihnen eine neue Weltanschauung zu bringen und sie von dem Wahne zu befreien. In diesem Sinne würden auch die größten Skeptiker, einmal an Ort und Stelle, Freunde der Mission werden.
Albert Schweitzer
Das Herz ist geschaffen, zu lieben und zu hassen, sich zu freuen und zu leiden, zu jubeln und zu klagen. Wenn es sich aber müht zu verstehen - was allein dem Geiste zukommt, so versündigt es sich gegen seine Natur; und wenn es endlich zu verstehen glaubt, belügt es sich immer nur selbst, und daran geht es zugrunde.
Arthur Schnitzler