Traurigkeit Zitate (Seite 2)
Nur gedroschen auf der Tenne
Springt hervor das goldne Korn;
Nur getreten in der Kelter
Quillt des Weines Purpurborn,
Und der süße Kelch der Rose
Blüht am rauhen Hagedorn,
Und zum königlichen Sprunge
Zwingt das Roß der scharfe Sporn.
Ja, es reift die rechte Freude
Nur im Schoß der Traurigkeit,
Und die Mutter schöner Kinder
Ist das bleiche Herzeleid.
Gottes hellste Friedenssterne
Leuchten in der Dunkelheit;
Gottes liebste Segensengel
Melden sich im Trauerkleid.
Karl Gerok
Fünf Boote
und eine Handvoll Wind.
Fünf Boote
und ein Strand, der singt.
Fünf Boote
und eine Zeit, die stille steht,
und eine Ferne,
die lockt,
und eine Möwe,
die schreit,
und ein Befehl,
der ergeht.
Fünf Boote
halten sich bereit.
Im ersten steht
die Einsamkeit,
im zweiten hockt
die Traurigkeit,
im dritten sinnt
Vergänglichkeit,
im vierten schwelgt
das Leben,
im fünften schlottert
der Tod.
Fünf Boote
lösen die Taue,
ergreifen die Ruder der Zeit,
ergeben sich der...
Carl Peter Fröhling
Herr Gott im Himmel und auf Erden
laß mich dein Friedenswerkzeug werden.
Wo Haß, da laß mich Liebe spenden
Streit laß mich durch verzeihen enden.
Wo Zwietracht, laß mich Eintracht bringen,
laß Irrtum mich durch Wahrheit zwingen.
Wo Zweifel herrscht laß Glaub erstehen,
laß Finsternis im Licht zergehen;
daß, wie man es auch dreh' und wende,
die Traurigkeit in Freude ende.
Franz von Assisi
Nun gilt es!
Nun gilt es: nun zeig', daß du stark bist!
Die Zähne zusammen!
Und durchgerungen!
Klagen und Traurigkeit hilft zu nichts
und macht nur müde!
Das Leben ist Krieg…
Das alte Lied!
Um eine Stunde Frieden zu haben
am späten Abend, gilt es zähe
im Kampf zu stehn!
Das ist so und wird es wohl immer so bleiben!
Und manchmal denk' ich sogar: es sei gut!
Also Mut
und Glauben und fröhlich geblieben!
Es soll uns noch lange nicht unterkriegen!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Hier!
Dem letzten Deingedenken
Ist dieser Ort geweiht;
Hier will ich mich versenken
In's Meer der Traurigkeit.
Hier lebt' ich sel'ge Stunden –
Sie kehren nimmermehr;
Das Herz kann nicht gesunden,
Die Welt ist todt und leer.
Ein Fieber ward mein Leben,
Mein Traum geht himmelwärts,
Die matten Pulse beben
Im letzten Todesschmerz.
Nun strömt, ihr Thränenfluthen,
Hinab in's Angesicht:
Hier mag das Herz verbluten,
Verglühn der Augen Licht.
Hier hat sich mir erhoben
Ein Glück, das keinem...
Helene Branco, Pseudonym Dilia Helena
Der Sinn des Lebens wäre ein Unsinn, wenn er nicht auf Freude gestellt wäre. Alle Unlust, alle Traurigkeit ist ein schmerzliches Verlangen nach Lust. Diese ist der produktive Gedanke der Schöpfung, jene nur seine Negation. Der Pessimismus ist ein anmaßender Kritiker des höchsten Kunstwerkes, des Lebens.
Carl Ludwig Schleich