Tradition Zitate (Seite 4)
Die religiöse Tradition konnte sich keines anderen Mittels bedienen, als dessen sich die Vernunft und Sprache selbst bediente, der Symbole. Muß der Gedanke ein Wort werden, wenn er fortgepflanzt werden will, so muß auch jede Einrichtung ein sichtbares Zeichen haben, wenn sie für andere und die Nachwelt sein soll.
Johann Gottfried von Herder
Hat wohl ein Volk etwas Lieberes als die Sprache seiner Väter? In ihr wohnet sein ganzer Gedankenreichtum an Tradition, Geschichte, Religion und Grundsätzen des Lebens, alles, sein Herz und seine Seele. Einem solchen Volk seine Sprache nehmen oder herabwürdigen, heißt, ihm sein einzig, unsterbliches Eigentum nehmen, das von Eltern auf Kinder fortgeht.
Johann Gottfried von Herder
Eike von Repgow, der große deutsche Rechtsdenker und Vater des "Sachsenspiegels", wird von Erik Wolf in dessen Werk über die großen deutschen Rechtsdenker als treuer Sohn der Kirche bezeichnet. Die Kirche selbst aber ist in vielen Jahrhunderten, zumal in ihren ersten, als Lehrerin der Untreue aufgetreten. Ihr ganze Vorgehensweise in Europa richtete sich gegen die Treue zum hergebrachten religiösen, kulturellen und biologischen Erbe. Treue zur Tradition predigte sie erst, als sie feindliche...
Gregor Brand
Wer aus guter Familie ist, hat unbewußt tausend Anschauungen, Empfindungen, anmutende Handlungsweisen usw. voraus, die ein anderer durch Schulerziehung nie bekommt. Selbsterziehung und Selbstbeherrschung, strengstes Pflicht- und Anstandsgefühl pflanzen sich in guten Familien der verschiedensten Kreise durch Tradition und Beispiel fort.
Christian Albert Theodor Billroth