Tanz Zitate
Dem Tanz der Flocken
bist du Andacht schuldig.
Als Kind sahst du sie fallen nicht wie heute.
Die Jugend achtete des Wunders kaum.
Der Mann, tief eingehüllt in seine Pflichten,
bemerkt nur das, was Nutzen bringt und Sorgen.
Du aber sei dem Tanz der Flocken wieder hingegeben
in Stille und Verlorenheit,
so ohne Wünsche, selbstgenügsam, freundlich,
wie nur ein Kind mag selig lieben,
unschuldig diesen Tanz der Flocken,
verlorne Wunder wieder spüren,
ringsum vergessen die Welt.
Carl Peter Fröhling
Maylied
Der Schnee zerrinnt,
Der May beginnt,
Die Blüthen keimen
Den Gartenbäumen,
Und Vogelschall
Tönt überall.
Pflückt einen Kranz,
Und haltet Tanz
Auf grünen Auen,
Ihr schönen Frauen,
Pflückt einen Kranz,
Und haltet Tanz.
Wer weiß, wie bald
Die Glocke schallt,
Da wir des Mayen
Uns nicht mehr freuen,
Wer weiß, wie bald
Sie, leider, schallt.
Drum werdet froh,
Gott will es so,
Der uns das Leben
Zur Lust gegeben,
Genießt der Zeit,
Die Gott verleyht.
Ludwig Heinrich Christoph Hölty
Herbststurm
Dich hat der Sturm begnadet,
erfasst hat dich sein Hauch –
da nun zum Tanz er ladet:
dich lud er auch!
Fliege! Schwebst du auch nieder
auf braunen Wintergrund –
singe, o singe die Lieder,
so froh – so wund! –
Dich hat der Sturm begnadet,
erfasst hat dich sein Hauch –
da nun zum Tanz er ladet:
dich lud er auch!
Otto Erich Hartleben