Streit Zitate (Seite 6)
Hab Sonne im Herzen!
Hab Sonne im Herzen,
ob's stürmt oder schneit.
Ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit!
Hab Sonne im Herzen,
dann komme, was mag,
das leuchtet voll Licht dir
den dunkelsten Tag!
Hab ein Lied auf den Lippen,
mit fröhlichem Klang
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang!
Hab ein Lied auf den Lippen,
dann komme, was mag,
das hilft dir verwinden
den einsamsten Tag!
Hab ein Wort auch für andre
in Sorg und in Pein
und sag, was dich selber
so frohgemut lässt...
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,
Dank ich Dir mein Vaterland!
Nicht in Worten nur und Liedern
Ist mein Herz zum Dank bereit,
Mit der Tat will ich's erwidern
Dir in Not, in Kampf und Streit.
In der Freude wie im Leide
Ruf ich's Freund und Feinden zu:
Ewig sind vereint wir beide,
Und mein Trost, mein Glück bist Du.
Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,
Dank ich dir, mein Vaterland!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Die Sanduhr rinnt, die Zeit verrinnt,
Es rinnt der Sand, es rinnt der Sand.
Vor vielen Jahren war ich Kind:
Wo ist denn nun mein Vaterland?
Ich habe viel gedacht, gefühlt;
Das ist mir fern, so weit, so weit.
Ich habe lange wohl gespielt,
Und unaufhörlich rinnt die Zeit.
Ich sehe alles nun so klein,
Im Kleinen ist wohl Leid und Streit.
Das alles war ja früher mein,
Nun aber kommt die Ewigkeit.
Paul Ernst
Die Welt ruht still im Hafen,
Mein Liebchen, Gute Nacht!
Wann Wald und Berge schlafen,
Treu' Liebe einsam wacht.
Ich bin so wach und lustig,
Die Seele ist so licht,
Und eh' ich liebt', da wußt' ich
von solcher Freude nicht.
Ich fühl mich so befreiet
Vom eitlen Trieb und Streit,
Nichts mehr das Herz zerstreuet
In seiner Fröhlichkeit.
Mir ist, als müßt ich singen
So recht aus tiefer Lust
Von wunderbaren Dingen,
Was niemand sonst bewußt.
O könnt' ich alles sagen!
O wär ich recht...
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Vor Jahren waren wir mal entzweit
Und taten uns manches zum Torte;
Wir sagten uns beide zu jener Zeit
Viel bitterböse Worte.
Drauf haben wir uns ineinander geschickt;
Wir schlossen Frieden und haben
Die bitterbösen Worte erstickt
Und fest und tief begraben.
Jetzt ist es wirklich recht fatal,
Daß wieder ein Zwist notwendig.
O weh! die Worte von dazumal,
Die werden nun wieder lebendig.
Die kommen nun erst in offnen Streit
Und fliegen auf alle Dächer;
Nun bringen wir sie in Ewigkeit
Nicht wieder...
Wilhelm Busch
Laß ein Mann mich werden,
Der voll Zucht und Art
Stark und rein auf Erden
Seel und Leib bewahrt.
Laß ein Mann mich werden,
Immer jugendlich,
Weil die Kraft der Erden
Ist geweiht durch Dich.
Laß ein Mann mich werden,
Der durch Kampf und Streit,
Lust und Not der Erden,
Dringt zur Ewigkeit.
Heinrich Theodor Bourquin
Wo sich Kraft will offenbaren,
Wird sie Widerstand erfahren,
Schlechtes sucht mit Gutem Streit –
Ist sie klein, wird sie erliegen,
Ist sie groß, so wird sie siegen
Über Tücke, Haß und Neid.
Aus derselben Ackerkrume
Wächst das Unkraut wie die Blume –
Und das Unkraut macht sich breit.
Doch es raubt nichts von dem Ruhme,
Duft und Glanz der schönen Blume.
Friedrich Martin von Bodenstedt
Abschied
Das Leben ist voll Gier und Streit,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Viel große Schnäbel stehen weit
Und böse offen und heiß bereit,
Dich zu zerreißen.
Dein Herzchen schwillt, dein Kehlchen klingt,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Der Geier kommt, der dich verschlingt;
Du, so beseelt und bunt beschwingt,
Zuckst in den Fängen.
Mir ist so bitterbang zumut,
– Hüte dich, kleines Vöglein! –
Ich weiß nun bald, wie Sterben thut,
Und laß mich tragen von der Flut,
Die Alles fortschwemmt.
Otto Julius Bierbaum
Einem Armen
Der Tag beginnt und wieder mußt du wandern
Ins altgewohnte Joch nach deinem Brot;
Du hörst im Schmerzenssang der andern
Das Echo nur der eignen Not.
Ach, was du denkst ist Zahl und Maß und Wage,
Ach, was du treibst ist Trug und Streit;
Die Plage teilt sich mit der Klage
Erbarmungslos in deine Zeit.
Karl Beck
Miteinander plaudern und lachen,
sich Gefälligkeiten erweisen,
gemeinsam schöne Bücher lesen,
einander mal necken,
mal Achtung bezeugen,
gelegentlich auch
Meinungsverschiedenheiten austragen,
aber ohne Haß.
Durch den selten vorkommenden Streit
die sonst meist
bestehende Übereinstimmung würzen;
einander belehren und voneinander lernen;
Das ist es, was man an Freunden liebt.
Augustinus Aurelius
Ein gutes Wort,
eine nette Geste...
... ein Schritt
weiter ins helle Fehl der
Menschlichkeit.
Einmal auseinandersetzen in ruhigem Gespräch.
Nicht einander zusetzen im Streit...
...ein Takt
mehr in die
Friedensmelodie.
Einmal etwas mehr geben,
ein wenig verzichten...
...ein Licht
mehr in der dunklen
Gerechtigkeitsecke.
Einmal mehr versuchen,
zu verstehen...
...ein Grad plus
weiter fort vom
Gefrierpunkt des Liebesthermometers.
Einmal mit offenen Augen
durch die Welt gehen,
sehen, daß es noch...
Kristiane Allert-Wybranietz