Sterne Zitate (Seite 6)
Urlaub
Manche Menschen packen die Oberflächlichkeit de Alltags mit ins Reisegepäck. Sie nehmen sie mit in die letzten, verlassensten Winkel der Erde. Bis an Orte, die neue Gedanken in ihnen hochkommen lassen sollten, um sie zu erneuern. Nicht einmal dort, wo die Besinnung förmlich nach ihnen schreit, vor ihnen steht und sie einlädt, ihr Gast zu sein, wollen sie sich hingeben und zuhören, was das leise Flüstern ihnen zu sagen hat. Würden sie sich die Zeit nehmen, würden sie erkennen, daß das...
Irina Rauthmann
Ich atme freier, als ich noch vor wenig Jahren es für möglich gehalten hätte; ich fühlte, daß ich mich auf dem rechten, auf dem meiner Individualität angemessenen Wege befand, und wie den heiligen drei Königen ihr Stern, so leuchtete mir ein innerer Stern auf dem Wege vorwärts. Hätte ich ihn nicht sehen, ihm nicht nachgehen mögen, ich hätte ihm folgen müssen aus freier und doch notwendiger Wahl.
Fanny Lewald
Dein Herz war wund, dein Hirn war krank von all dem Weh, das du um dich sahst, da trieb es dich hinaus. Dorthin, wo die Menschen nicht sind: in den Wald, in die Heide, ans Meer, auf den nackten Fels da droben über den Bergen. Und dort sankst du zusammen. Aber die Einsamkeit war nicht öde, sie war schön, und Schönheit lebt. Ein Flüstern hörtest du und das Flüstern ward Singen. Als du aufschautest, erkanntest du Züge edler Gestalten, und wußtest, das sind die guten, frommen, großen,...
Ferdinand Ernst Albert Avenarius