So Ist Leben Zitate (Seite 14)
Das Notabene
Holt mir Wein in vollen Krügen!
(Notabene: Wein vom Sundgau)
Und ein Weib soll bei mir liegen!
(Notabene: eine Jungfrau)
Ewig hängt sie mir am Munde.
(Notabene: eine Stunde…)
Ach, das Leben ist so lyrisch
(Notabene: wenn man jung ist),
Und es duftet so verführisch
(Notabene: wenn's kein Dung ist),
Ach, wie leicht wird hier erreicht doch
(Notabene: ein Vielleicht noch…)
Laß die Erde heiß sich drehen!
(Notabene: bis sie kalt ist)
Deine Liebste, sollst du sehen...
Klabund
Aus ›Was war‹ wird ›Was ist‹!
Was bringt die Zeit, wenn sie vergeht,
was unvermeidlich ist und Spuren schneidet,
es ist Erfahrung nur, die letztlich zählt,
wenn man nicht jeden Kampf vermeidet!
In 30 Jahren ist soviel passiert,
was uns geprägt hat und auch Narben schnitzte,
doch durch das Wiedersehen sanft verführt,
uns Wärme durch die Herzen blitzte.
So hatte die Vergangenheit wohl einen Sinn,
weil sie uns reif und sehr empfänglich machte,
so dass in leeren Herzen weitem Raum
die Liebe uns...
Bertram Jacobi
Der Traumfänger
Jeder Mensch hat einen Traum, ihn zu leben traut er sich kaum. Dabei ist es doch nicht schwer, aufzustehen – hinauszugehen und seinen Traum zu leben. Doch wie jeder deiner Träume will auch dieser gefangen werden und der Fänger der bist du – vernimm die Deutung auch dazu. Siehe dir an wie hoch dein Traum über dir schwebt und versuche leicht und sacht ihn einzuschließen in die Nacht auf daß du ihn so lange träumst, bis du ihn genau erkennst und dann – steh auf und gehe raus –...
by SPODO
Arbeite! Das ist das einzige Gebot auf dieser Welt! Jeder soll seine Aufgabe erfassen und diese soll sein Leben ausfüllen. Es kann eine ganz bescheidene Aufgabe sein, aber sie ist deswegen doch etwas Nützliches und Wertvolles. Es kommt nicht darauf an, worin sie besteht, wenn sie nur da ist und aufrechterhält. Wenn du sie ausführst, ohne das Maß dabei zu überschreiten, gerade so viel als du jeden Tag leisten kannst, dann wirst du gesund und froh leben.
Emile Zola
Was ist es, das manche Seele so mutig macht? Was gibt ihr einen so himmlisch leichten Sinn bei jedem bevorstehenden Ungemach, worüber andere sich ängstigen? Was schafft ihr jenen ewigen Umfluß von Ruhe bei allen hereinbrechenden Stürmen des Lebens, der immer nur das Erbteil weniger Auserwählter ist? Was macht sie so kummerleer und fröhlich, wie eine reizende Au in der Frühlingszeit? – Es ist die Unschuld.
Ernst Wagner
Der Tod ist die große Gelegenheit, nicht mehr Ich zu sein. Wohl dem, der sie benutzt. – Der Egoismus besteht eigentlich darin, daß der Mensch alle Wirklichkeit auf seine eigene Person beschränkt, indem er in dieser zu leben wähnt, nicht in den anderen. Der Tod belehrt ihn eines Besseren, indem er diese Person aufhebt, so daß das Wesen des Menschen, welches sein Wille ist, fortan nur in anderen leben wird. Das Sterben ist der Augenblick der Befreiung von der Einseitigkeit einer Individualität,...
Arthur Schopenhauer
Der Kampf mit unseren Herzen ist der schwerste Kampf, den wir im Leben zu bestehen haben. Bleiben wir in ihm immer Sieger, so werden wir es gewiß in allen Verhältnissen bleiben, so tief sie uns auch beugen mögen. Aber es ist so süß, dem Zuge des Herzens nachzugeben, bis wir schaudernd den Abgrund erkennen, an dessen Rande wir uns befinden, wenn es zu spät ist.
Wilhelm Förster
Ein böser Satz ist schnell gesagt,
Bei dem der Andere selbst weint,
Wenn man den Grund dann hinterfragt,
Wird böse Absicht stets verneint.
Es ist doch nur so raus gerutscht,
Die Sache müsse man versteh'n,
Die Nerven seien aufgeputscht,
Deshalb dies peinliche Verseh'n.
Diese Botschaft wird vernommen,
Doch der Satz bleibt lange haften,
Die Seele ist fortan beklommen,
Nur schwer ist Bosheit zu verkraften.
So manch ein unbedachtes Wort,
zerstört vielleicht ein frohes Leben,
Wenn man es sagt am...
Horst Rehmann
Eitel nichts
's ist eitel nichts, wohin mein Aug' ich hefte!
Das Leben ist ein vielbesagtes Wandern,
ein wüstes Jagen ist's von dem zum andern,
und unterwegs verlieren wir die Kräfte.
Ja, könnte man zum letzten Erdenziele
noch als derselbe frische Bursche kommen,
wie man den ersten Anlauf hat genommen,
so möchte man noch lachen zu dem Spiele.
Doch trägt uns eine Macht von Stund' zu Stund',
wie 's Krüglein, das am Brunnenrand zersprang,
und dessen Inhalt sickert auf den Grund,
so weit es ging,...
Nikolaus Lenau
Der Tod ist unvermeidlicher als das Kommen der Nacht, des Winters. Wir bereiten uns zur Nacht, zum Winter vor, warum bereiten wir uns nicht zum Tode vor? Die einzige Vorbereitung zum Tode ist ein rechtschaffener Lebenswandel. Je tugendhafter das Lehen ist, um so geringere Bedeutung erhält der Tod, und um so weniger Furcht erweckt er. Im Tode gibt es nichts Schreckliches. Das, was schrecklich ist im Tode, hängt vom Leben ab.
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Wir leben, handeln, leiden und freuen uns eben so sehr im Schlaf wie im wachen Zustand! Unsere Träume sind die dumpfen Spuren eines wirklichen Lebens - eines Lebens, das sich in andern Sinnen abspielt ... . Bei Tag und Nacht, schlafend und wachend, besteht der Mensch aus zwei Wesen, die einander fremd sind, aber am gleichen Geiste teilhaben. Das unbekannte Leben während des Schlafes ist wichtiger als die wache Existenz ... Ein Kranker muß daher gerade vor dem Einschlafen seine Gedanken auf...
Prentice Mulford
Ein indianischer Häuptling sagte zu einem Weißen: "Ach, mein Bruder, du wirst nie das Glück kennen lernen, nichts zu denken und nichts zu tun; dies ist nächst dem Schlafe das Allerentzückendste. So waren wir vor der Geburt, so werden wir nach dem Tode sein… Wir dagegen leben nur der Gegenwart; die Vergangenheit ist nichts wie Rauch, den der Wind vertreibt; die Zukunft aber, wo ist sie? Da sie noch nicht gekommen ist, werden wir sie vielleicht nie sehen. Laßt uns also den heutigen Tag...
Michel Guillaume Jean de Crevecoeur
Ade
Es weiß der Stärkste manchmal nicht,
woher nehmen all die Kraft,
dass man am Ende trotz des Leids
es immer wieder schafft,
"Ade" zu sagen, viele Mal.
Doch "A De" heißt: "Geh zu Gott!"
S'ist Gottes Liebe, die Dich trägt
und diese endet nicht im Tod.
"Ich bin die Liebe, bin das Leben,"
so hör'n wir Gottes Wort.
Die, die gegangen sind, sind fern,
doch nicht für immer fort.
Auch wenn allein magst fühl'n Du Dich,
so bist Du's wahrlich nicht!
Im Herzen wohnen sie mit Gott, der sagt:
"Ich bin...
Susanne Pilastro