So Ist Leben Zitate (Seite 13)
Es gibt drei Arten, sich den Mißständen des Lebens gegenüber zu verhalten: die jugendliche, die reife und die hoffnungslose. Jugendlich ist es [...], sie radikal zu bekriegen. Reif ist es, sie hinzunehmen, womöglich Friede zu schließen, wenn aber Krieg nötig ist, dann einen der Mächte, nicht der Doktrinen zu führen. Hoffnungslos ist es, an die Wirklichkeit mit "idealen Forderungen" zu treten, überall an den "edlen" oder "hochstehenden" Menschen zu appellieren, weil es ja so außerordentlich...
Oscar A. H. Schmitz
Am Abend und am Morgen ist der Himmel rot. Am Abend und am Morgen ist die Luft kühler als am Tag, singen die Vögel heller, ist der Wald frischer. So auch in den Morgenstunden und in der Abendzeit des einen flüchtigen Tages, der das Menschenleben heißt. Abend und Morgen sind einander näher verwandt als dem Tage. Ihr Gemeinsames ist, daß der Mensch an seinem Morgen in sein Leben hineinwächst, das ihm noch fremd ist, und am Abend langsam einem anderen Leben sich naht, das er nicht kennt.
Paul Keller
Es liegt ein tiefer Sinn in dem Gedanken, daß wir alle wiedergeboren werden müssen, um zu sein, was Gott von uns verlangt: alle müssen wir aus dem unbewußten Willen zum Leben zum höheren, bewußten wiedergeboren werden, in dem wir dann leben, weil das Leben an sich, so dunkel es ist, so unerklärlich es bleibt, uns als etwas rätselhaft Kostbares erscheint.
Albert Schweitzer
Den Schmerz des Verlustes zu spüren,
da man einen Menschen verloren hat,
den man liebt, ist so unendlich schwer.
Das Herz ist voller Traurigkeit und man glaubt,
es geht nicht mehr weiter.
Leer und trostlos ist das Leben geworden.
Man zählt die Sekunden eines jeden Tages und wünscht sich,
daß die Vergangenheit zur Gegenwart wird,
aber nichts passiert.
Leer und trostlos ist das Leben geworden,
weil man einen Menschen verloren hat.
Silke Vossenkaul
Standpunkt
Das Leben ist ein trübes
Und ödes Einerlei! –
Ruft pessimistisch einer
Und – geht am Glück vorbei.
Wie ist das Leben wonnig,
Ein sonnig-grüner Mai! –
So spricht ein Liebespärchen
Und – küßt sich dabei.
Dies alles hört ein Dritter,
Ein vielerfahrener Mann.
Er denkt: es kommt im Leben
Stets auf den Standpunkt an!
Wilhelm Kunze
Wo willst du hin?
Wo willst du hin?
Es ist so kalt
Wo willst du hin?
Ich such dich bald
Mir ist kalt, ich bin allein
Es kommt die Frage nach dem Sein
Nach dem großen Sinn des Lebens
Der in Liebe ist gegeben
Um diesen Kreislauf fortzuwähren,
Muss ich für dich sehr viel entbehren
Doch dieses Geben ist Genuss
Die Liebe selbst sie ist ein Muss
Doch wo willst du hin?
Es ist so kalt
Aber wo willst du hin?
Du sagst „Bis Bald“
Ich freu mich auf das Wiedersehen
Dein Gesicht erneut zu erspähen
Denn das...
Frank Korablin
Keiner ahnet, was er verbricht,
Keiner die Schuld und keiner die Pflicht.
Darfst du leben, wenn jeder Schritt
Tausend fremde Leben zertritt,
Wenn du nicht denken kannst, nichts erspüren,
Ohne zu lügen, zu verführen!
Wenn dein bloßes Träumen Macht ist,
Wenn dein bloßes Leben Schlacht ist,
Dunkles Verderben dein dunkles Streben,
Dir selbst verborgen, so Nehmen wie Geben!
Darfst du sagen »Ich sehe«?
Dich rühmen »Ich verstehe«?
Dem Irrtum wehren,
Rätsel klären,
Du selber Rätsel,
Dir selber...
Hugo von Hofmannsthal
Das Leben
Das Leben ist verhüllt und verborgen,
wie auch euer größeres Selbst verborgen
und verhüllt ist.
Aber wenn das Leben spricht,
werden alle Winde Worte;
und wenn es von neuem spricht,
so wird das Lächeln auf euren Lippen
und die Tränen in euren Aug' zum Wort.
Wenn es singt , hören es die Tauben
und sind ergriffen;
und wenn es sich langsam nähert,
sehen es die Blinden und sind entzückt
und folgen ihm verwundert und erstaunt.
Khalil Gibran
Melancholie
Wozu leben wozu sterben
Hat mein Streben dennoch Sinn
Wieder wurd ein Tag geboren
Und wie lustlos ging er hin
Und es treibt mich auf und nieder
Und es treibt mich hin und her
Wo ist Anfang – wo ist Ende –
Und mein Leben ist so leer
Was soll bloß noch aus mir werden
Ich verlier fast den Verstand
Denn ich steh auf nackter Erde
All mein Träumen ist verbrannt
Weder Liebe weder Freude
Weder Schmerzen weder Leid
Spüre ich in meinem Herzen
Wie in der Vergangenheit
Vor den Augen wird es...
Volkmar Frank
Unser Leben ist gleich wie eine Schiffahrt. Denn gleich wie die Schiffleute vor sich haben den Port, da sie sicher aus aller Gefahr sind, also ist uns die Verheißung des ewigen Lebens auch geschehen, daß wir in derselben gleich wie in einem Port fein sanft und sicher ruhen sollen. Weil aber das Schiff schwach ist, und gefährliche Wetter auf uns einfallen, so bedürfen wir eines verständigen Schiffmanns. Nun ist unser Patron allein Gott, der das Schiff nicht allein lenken will, sondern auch...
Martin Luther
Leer ist der Tag, er geht zu Ende
Leer ist der Tag, er geht zu Ende,
Fort, heißes, unbarmherziges Licht!
Komm, süße Trösterin Nacht und sende
Herauf mir mein liebes Traumgesicht.
Dann seh' ich ihn wieder mit Entzücken,
Den Stern meines Lebens, der mir verblich,
Und ich darf an die sehnende Brust ihn drücken,
Und es träumet mein Herz, er liebte mich.
Seine Hand so warm, seine Lippen so wonnig,
Und er spricht es zu mir, das berückende Wort,
Seine Stirn so klar, sein Auge so sonnig,
Durch alle...
Julius Wolff
Es ist schön, daß es dich gibt
Zeit meines Lebens werde ich dich lieben,
achten, ehren, respektieren, akzeptieren
und dir all deine Freiheit garantieren
weil du der Mensch bist, den ich liebe
wie auch ich ein Mensch bin – sei gewiß, es ist so
mein Geist ist wie deiner
und geistig sind wir in Harmonie
positiv – denn ich bin – und das tatsächlich
zu meinem Leben brauche ich dich!
Bruno O. Sörensen
Noch ist die blühende, goldene Zeit,
du schöne Welt, wie bist du so weit!
Und so weit ist mein Herz und so blau, wie der Tag,
Wie die Lüfte durchjubelt von Lerchenschlag.
Ihr Fröhlichen singt, weil das Leben noch mai't:
Noch ist die blühende, goldene Zeit,
Noch sind die Tage der Rosen!
Otto Roquette
Manchmal...
manchmal sind wir auf der Suche!
Manchmal stehen wir im Dunkel,
manchmal suchen wir ein Licht.
Manchmal,
manchmal ist unser Leben farblos!
Manchmal ist unsere Welt zu groß,
manchmal ist unser Leben festgefahren.
Manchmal,
manchmal zeigen wir kein Gesicht,
manchmal bewußt nicht,
manchmal nicht bewußt.
Manchmal,
manchmal stehen wir wie gelähmt!
Manchmal stehen wir, obwohl es weitergehen könnte
Manchmal, ja manchmal müssen wir uns die Frage
stellen,
ob wir nicht vielleicht auch gerne...
Sven Peter Riehn