Sieg Zitate (Seite 5)
Tut auf den Ring und zieht ihn weit und weiter
Durch tausend Boten über Berg und Tal!
Bald glüht der Bund und flammet stets und heiter
Den Völkern all ein friedlich Feuermal.
Was schlecht ist, soll zerrinnen,
Die Lüge nicht gewinnen!
Ein furchtlos Herz und offene Bruderhand
Gewinnt den Sieg im alten Heimatland!
Gottfried Keller
Ein Feuer sonder Feu'r, ein lebendiger Tod,
Ein Zorn, doch ohne Gall', ein' angenehme Not,
Ein Klagen außer Angst, ein überwundner Sieg,
Ein unbeherzter Mut, ein freudevoller Krieg,
Ein federleichtes Joch, ein nimmerkrankes Leid,
Ein zweifelhafter Trost und süße Bitterkeit,
Ein unvergiftet Gift und kluge Narretei,
Ja kürzlich: Lieben ist nur bloße Phantasei.
Ernst Christoph Homburg
Komm, o Pfingsten!
Pfingsten, ich suche dich,
Du Fest der Freude,
Wo neues Leben
Durch Not und Tod
Alten und Jungen
Mit Feuerzungen
Weltoffenbar wird.
Pfingsten, dich suchen wir,
Du Fest des Sieges,
Wo Wahrheitsschwingen
Ob Lug und Trug
Die Luft erfüllen,
Falschheit enthüllen,
Völkerdurchbrausend.
Pfingsten, ich suche dich,
Du Fest der Geistkraft,
Wo sturmgeläutert
Von Neid und Streit
Sich Menschenmächte
Fürs Edel-Rechte
Strömend vermählen.
Pfingsten, dich suchen wir,
Fest der...
Karl Henckell
Jugend, die mir täglich schwindet,
Wird durch raschen Mut ersetzt,
Und mein kühnrer Arm umwindet,
Noch viel schlankre Hüften jetzt.
Tat auch manche sehr erschrocken,
Hat sie doch sich bald gefügt;
Holder Zorn, verschämtes Stocken,
Wird von Schmeichelei besiegt.
Doch, wenn ich den Sieg genieße,
Fehlt das Beste mir dabei.
Ist es die verschwundne, süße,
Blöde Jugendeselei?
Heinrich Heine
Vertrauen</em>, schönster Stein in Königskronen,
Du Mutter aller Liebe und ihr Kind,
Du einzig Pfühl, auf dem wir sorglos schlummern,
Ich rufe dich, kehr' wieder in dies Herz!
Es gibt kein Glück, wo du den Rücken wandtest,
Es gibt kein Unglück, lächelst du aufs neu;
Laß kämpfen mich in deinem Spruch und Zeichen,
Und wieder wird das Leben mir zum Sieg.
Theodor Fontane
Ich harrte, als Prinzessinbraut
Stiegst du erneut zur Erde nieder.
Der Morgen leuchtet purpur wider,
Und hundertfältig schenkst du wieder,
Was uns der karge Herbst geraubt.
Du siegtest, flöhst mit raschem Flügel,
Geheimnis raunt die Gottheit sacht,
Es grünt der frische Gräberhügel,
Von ihrem Sieg jauchzend ungezügelt
Eine besinnungslose Macht.
Afanassi Afanassjewitsch Fet
Ich sandte, daß sie folgen deiner Fährte
(1891)
Die Träume fort;
Daß es durch Liebe dich verwirr, gewährte
Ich keinem Wort.
Verschiednen Lebensaltern, Lebensorten
Entstammen wir.
Kein Sieg von gleichen Einsichten und Worten
Führt mich zu dir.
Im Herzenstempel, fern von deinen Blicken,
Schließ ich mich ein:
Die Jugend bet ich an, und mein Entzücken
Wird sie stets sein.
Afanassi Afanassjewitsch Fet
Was frag' ich nach Zeit und Stunde
Was frag ich nach Zeit und Stunde,
Wenn an deiner Brust ich lieg' –
Wenn ich küsse von deinem Munde
Der Liebe süßseligen Sieg!
Wenn ich küsse die weißen Brüste,
Den knospenden, schwellenden Leib –
Was frag' ich nach Zeit und Stunde,
Bei solch holdem Zeitvertreib! …
Was frag' ich nach Zeit und Stunde,
Rast' ich auf Linnen, schneeweiß,
Bei dir und trink' dir vom Munde
Der Liebe süßseligen Preis!
Da füllt mich ein großes Genügen,
Mein wildes Begehren...
Hermann Conradi
Die Menge, schwer zu überzeugen,
Kann Beispiel oder Macht nur beugen;
Drum soll, wer lehrt, die Worte sparen
Und sich durch Handeln offenbaren.
Verhaßt sind mir die Schwätzer alle
Mit ihrer Worte hohlem Schwalle,
Verhaßt sind mir die Glaubenswütigen
Wie die Verstandesübermütigen.
– Wer nicht durch ein erfreulich Leben
Weiß guten Lehren Reiz zu geben,
Dem wäre besser, daß er schwiege;
Denn nur durch Kampf gewinnt man Siege,
Und wo sich gutes Beispiel mehrt,
Wird selbst der Zweifler leicht...
Friedrich Martin von Bodenstedt
Natur gab allem, was sie schuf,
Gehörig seine Waffen.
Sie hat das Pferd mit starkem Huf,
Gehörnt den Stier geschaffen.
Sie schuf den Hasen schnell genug,
Des Leu'n Gebiß geschlossen,
Sie gab dem Vogel raschen Flug,
Dem Fisch zum Schwimmen Flossen.
Sie gab den Männern Selbstvertrau'n
Und Klugheit, sich zu wehren;
Doch nichts behielt sie mehr den Frau'n
Als Waffe zu bescheren.
Da hat sie ihnen Reiz beschert
Statt Schilds und aller Waffen.
Leicht wird sich über Feu'r und Schwert
Sieg jede...
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