Shakespear Zitate
Shakespeare ist gar zu reich und gewaltig. Eine produktive Natur darf alle Jahr nur ein Stück von ihm lesen, wenn sie nicht an ihm zugrundegehen will. Ich tat wohl, daß ich durch meinen Götz von Berlichingen und Egmont ihn mir vom Hals schaffte, und Byron tat sehr wohl, daß er vor ihm nicht zu großen Respekt hatte und seine eigenen Wege ging.
Johann Wolfgang von Goethe
Shakespeares Helden, Vorbilder aller Menschlichkeit - sie feiern nicht Feste, wenn sie die furchtbaren Feinde niedergeschmettert und den Sieg davongetragen haben; sie fühlen sich vielmehr von Schwermut durchdrungen, und ihre Lippen bewegen sich fast nur, um des Menschen, der ihr Gegner gewesen und dessen Tod sie selbst herbeigeführt, zu gedenken und sein Lob zu verkünden!
Benedetto Croce
Kennst du Wingley? Der Berg hat ihn mitgebracht. Er war mit ungeheuren Augen angetan, nachdem er durch die ganze Landschaft gesaust war, und es dauerte mehrere Stunden, bis das berühmte Schnurren wieder in Aktion trat. Jetzt hat er sich völlig eingewöhnt und liest abends mit uns Shakespeare. Ich möchte wissen, wie Katzens Shakespeare ist. Wir erwarten, daß er in Kürze seine Erinnerungen schreibt. Sie sollen in Mausleder gebunden werden.
Katherine Mansfield
Und wärest du…
Und wärest wie Krösus du reich an Besitz
Und ein Shakespeare an Geist und Witz,
Ein Schlachtengenie wie Napoleon,
Ein großer Erfinder wie Edison,
Und wärest du einer der sieben Weisen,
Ja, würde dich die Welt umkreisen:
Fehlt dir Charakter – ohne Zweifel
Bist und bleibst du der ärmste Teufel.
Friedrich Pesendorfer
Die Deutschen im Auslande
Ihr Deutschen unter fremden Sternen,
In meergeschiedenen weiten Fernen,
Ihr sollt die Sprache nie verlernen.
Die wohllautreiche, starke, milde,
Die schönheitvollen Klanggebilde,
Die in des alten Lands Gefilde
Dereinst zu euch die Mutter sprach;
In euren Herzen tönt sie nach:
Wer sie vergißt – dem Weh und Schmach!
Die Sprache Shakespeares trägt der Britte
Ich lob' ihn drum! – wie seine Sitte
Getreu in fremder Lande Mitte:
Und Schiller soll vergessen sein?
Ihr...
Felix Dahn
Vom deutschen Schauspieler verlangt man einen gewissen Kosmopolitismus bei Ausübung seiner Kunst. Er soll Shakespeare, Molière, Calderon, Ibsen, die italienischen, russischen, französischen, nordischen Dichtungen gleich gut spielen wie die deutschen. Franzosen, Italiener, Russen, die ihm in der Darstellungskunst überlegen sind, wären dafür kaum zu haben.
Rudolf Tyrolt
Ich weiß nicht, wer recht hat. Homer, Shakespeare, Lope de Vega, überhaupt die alten Schriftsteller, die keine Angst hatten im »Misthaufen« zu wühlen, die aber moralisch viel fester waren als wir, oder aber die heutigen Schriftsteller, die auf dem Papier prüde, doch in der Seele und im Leben kalt und zynisch sind.
Anton Pawlowitsch Tschechow
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